Mittwoch, 9. Dezember 2009

Wachstum durch Ausbildung


„Ausbildung ist teuer“, ein viel gehörtes und wahres Argument! Kurzfristig gedacht spart nicht ausbilden Geld. Langfristig allerdings kostet dieses Nicht tun die Existenz der Salons die auf Mitarbeiter angewiesen sind, also keine Einzelkämpfer in Form von Ich-AGs sind. Hervorragend ausgebildeter Nachwuchs ist notwendig fürs Überleben. Wenn ein Unternehmer nicht ausbildet, kann und darf er auch nicht nach Arbeitskräften verlangen, wenn er welche braucht. Es ist wie beim sparen: Wer nichts einzahlt, bekommt auch nichts zurück. Es bildet sich kein Vermögen, und es gibt keine Zinsen. Diese Realität kann jeder nachvollziehen. Seltsamerweise sieht eine große Anzahl von Friseuren diese Notwendigkeit bei der Ausbildung nicht, obwohl das Problem offen auf dem Tisch liegt. Dem Nichtausbilden steht das Problem des Falschausbildens gegenüber. Wenn fünfzig Prozent der Auszubildenden den Beruf verlassen, weil es für den Grad ihrer Qualifikation keine Stellen gibt, müssen sich die Ausbilder fragen lassen, warum sie dann überhaupt Azubis beschäftigen. Sie werden wohl vorrangig als Zuarbeiter eingesetzt werden, was nebenbei den Personalfaktor reduziert. Wobei der niedrige Faktor auch positiv ist, vorausgesetzt aber, die Azubis werden so ausgebildet, dass sie ab dem zweiten Ausbildungsjahr eigenständig Kunden bedienen und damit zur Wertschöpfung des Unternehmens beitragen können. Wenn mit geringem Personalfaktor mehr Umsatz generiert wird, ist das ja sehr gut. Es mag kalkulatorisch schlüssig sein, Azubis als unproduktive Kräfte in die Planung einzubeziehen, aber genau damit zielt man an der Lösung des Kernproblems, dem produktiven Einsatz der Auszubildenden, vorbei.

Wir glauben an die Zukunft der Ausbildung. Uns ist es dabei grundsätzlich egal, ob dazu ein Meisterbrief notwendig ist oder nicht. Wir glauben daran, dass jeder junge Mensch eine Befähigung hat, die er anderen Auszubildenden mitteilen kann. Diese Talente zu fördern und sie für das Wohl des Betriebes einzusetzen, ist unsere Aufgabe als Unternehmer. Dazu müssen wir grundsätzlich hinterfragen, wie wir unser Unternehmen sehen: unsere Ausbildungsziele müssen klar, die Entwicklungsschritte des Unternehmens umrissen und die Parameter gesetzt sein.

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Serviceziele stecken - Unternehmensziele erreichen.


Das wichtigste Ziel auf dem Weg zum Friseurdienstleistungsbetrieb ist die Verschmelzung und die dauerhafte Symbiose von fachlichem Können, persönlicher und sozialer Kompetenz sowie hoher Leistungsbereitschaft von Chef und Team. Die Beratung muss weiter an Bedeutung gewinnen, muss integraler Bestandteil des Service werden. Immer noch sind um die 80 Prozent der deutschen Friseurkunden mit der Beratung unzufrieden. Servicebrimborium ohne kompetente Beratungsleistung taugt nichts!

Der Ansatz von Gress Friseure ist im Programm „18 Punkte für optimalen Kundenservice“ niedergeschrieben. Dieser Leitfaden enthält nicht nur die tatsächlichen Serviceleistungen. Wir definieren darin auch unsere Wunschvorstellung. Er ist die To Do Liste die das Team zur ständigen Weiterarbeit anhält. Ohne diesen Leitfaden verlieren wir unser Ziel aus den Augen und das wäre sehr schlecht.

Neue Systeme jedweder Art werden oftmals mit viel Vehemenz und Herzblut im Betrieb eingeführt. Das läuft dann ein, zwei, drei Wochen prima, vielleicht sogar mal über einen monatelangen Zeitraum. Irgendwann schläft es dann wieder ein, verflüchtigt sich und war nicht mehr eine Brise in der Betriebsgroßwetterlage der vergangenen Jahre. Beim einen oder anderen Seminar hört man wieder davon: „Ach ja! Mensch, das haben wir doch schon gemacht“, ist aber leider eingeschlafen und wurde vergessen. Aus den Augen, aus dem Sinn!

So geht es mit den meisten Systemen die nicht aus dem Unternehmen selbst erwachsen. Eingekaufte oder beigesteuerte, standardisierte und systematisierte Stangenware ist gut gemeint, aber passt meist nicht zum individuellen Unternehmenskonzept. Selber machen ist bessere Wahl, aber auch die wesentlich aufwendigere. Servicebereitschaft kann nicht eingekauft und aufgepropft werden. Service muss gelebt, aufgeschrieben und geschult werden. Das kostet natürlich viel Zeit. Viele Ideen parken für lange Zeit oder sogar immer in der Warteschleife. Es sind meist fehlende Zeit und Muße, die Arbeit am Schreibtisch endlich anzugehen. Der Batzen muss analysiert, die Umsetzung definiert und niedergeschrieben werden. Die schiere Komplexität vieler Aufgaben lässt den Willen zur Umsetzung dramatisch schrumpfen. Wir konnten diese Erfahrung in den vergangenen Jahren bei uns selbst oft genug beobachten. Aber wenn’s einen stört und der Teufelskreis durchbrochen werden soll, muss man sich eben an die Arbeit machen. Was schreibt, das bleibt!

Das wichtigste an der erfolgreichen Umsetzung von Systemen ist die einfache Weitergabe an alle Mitarbeiter. Sie müssen sich darin finden können und sie müssen sich begeistern lassen. Das geht zum einen durch die Einbindung aller Teammitglieder in den Entstehungsprozess von Systemen, Programmen und Regelwerken. Die Module müssen klein genug und logisch nachvollziehbar sein, damit der Sinn erfasst und das Ziel verankert werden kann. Automatisieren Sie die Schulung ihrer fertigen Programme und Systeme. Geben Sie die Verantwortung dafür einem oder mehreren fähigen Mitarbeitern. Sie als Chef müssen nicht alles alleine machen. Delegieren Sie! Auch Ihre Mitarbeiter brauchen eine Herausforderung.

Hier soll die Begrüßung eines Gastes als Beispiel dienen. Ein Ab-lauf mit unglaublicher Sprengkraft. Für Stammkunden kein Thema, für Neukunden die Zufriedenheitsscheide. Ein Gast betritt den Salon. Was tun? Das muss jeder von alleine wissen? Pustekuchen! Jungen Menschen muss gerade das gezeigt werden. Zur Begrüßung die Hand geben, sich dem Gast vorstellen, Garderobe abnehmen, Gast zum Platz führen, Stuhl ausdrehen, warten bis der Gast sitzt, nach Getränk und Lesematerial fragen, den Gast damit versorgen, Garderobe aufhängen, Termin streichen, Laufzettel zum Gast bringen und den Stylisten benachrichtigen. Dieser Ablauf ist in unserem System ein eigenes Modul. Das muss so sitzen, dass keiner mehr darüber nachdenken muss. Standards schaffen ist das Ziel!

Die weiteren Module und Standards zeigen den neuen Teammitgliedern auf wie wir uns die Betreuung vorstellen. Sie handeln vom abtragen der leeren Tassen und Gläser, der allgemeinverbindlichen Stärke der Latte Macchiato mit der entsprechenden Milchmenge bis hin zum Ablauf einer kompletten Beratung. Nichts in unserem Betrieb ist so unwichtig, dass wir es nicht in Worte fassen und Standards daraus machen.
Pippifax? Nein, Konsequenz! Klar ist das ein seltsames Gefühl wenn Sie Mitarbeitern exakt erklären, wie eine banale Handlung wie die Zubereitung eines Milchkaffees exakt ausgeführt werden soll. Ob das wirklich sein muss? Spätestens während der Schulung merken Sie sehr schnell: Jawohl, es muss! Denn über banales führen Sie zum Wichtigen.

Service muss von Herzen kommen und den Anspruch des Betriebes widerspiegeln. Das ist der Weg zum glücklichen Gast.

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Erfolgsgarant Empfehlungsmarketing


Kennen Sie Ihre Empfehlungsquote? Wissen Sie, warum neue Kunden zu Ihnen in den Salon kommen? Und wissen Sie, ob und warum Ihre Neukunden wieder zu Ihnen zurückkommen? Oder warum Stammkunden wegbleiben? Wenn Sie alle vier Fragen mit ja beantworten können, haben Sie schon ein sehr gut funktionierendes Empfehlungs- und Kundenbetreuungssystem. Kennen Sie diese statistischen Größen nicht oder nicht genau, dann lade ich Sie zum Weiterlesen ein.

Neukunden zu Stammkunden machen

Die Erfassung von Kundenempfehlungen und die Häufigkeit der Wiederbesuche von Neukunden sind wichtige statistische Größen. Sie zeigen Ihnen, ob Ihre Leistung und Ihr Servicesystem positiv auf neue und bestehende Kunden wirken. Wenn viele neue Kunden bei Ihnen bleiben und ihre Stammkundschaft einer geringen Fluktuation unterliegt, erhöhen sich die Auslastung, der Umsatz und, bei ausgewogener Planung, auch der Gewinn. Verändern sich diese Faktoren nicht, bleiben Ihnen die neuen Kunden nicht erhalten und die alten brechen weg. Die Folge ist, dass sich Ihr Unternehmen wirtschaftlich nicht weiter entwickeln kann. Unternehmerisches Ziel ist es also, Neukunden so oft wie möglich in den Salon zurück zu bekommen, sie so lange wie möglich an Ihr Unternehmen zu binden und Ihre Stammkunden wie Pretiosen zu hegen und zu pflegen.

Der Kern eines Empfehlungssystems kann beispielsweise ein Neukunden-Fragebogen sein. Der beinhaltet neben Angaben zur Person und zu fachlichen Fragen auch Fragen zum strategischen Marketing. So erfahren Sie, ob die Kundin empfohlen wurde und wer sie empfohlen hat. Die empfehlende Kundin wird etwa mit einem Dankeschön-Gutschein belohnt. Oder Sie erfahren, ob alternativ eine Marketingaktion der Auslöser für ihren Besuch ist. Die strategischen Fragen ändern sich dabei je nach geplanter Aktion. Die Marketingaktionen werden analog zum Ergebnis der Statistik entweder verstärkt, verändert oder eingestellt. Der deckungsgleiche digitale Neukunden-Fragebogen kann als zentraler Teil der Software zur umfassenden Kundenbetreuung dienen. Hier werden alle statistischen Angaben gesammelt, ausgewertet und am Monatsende addiert zur Verfügung gestellt.

Stammkunden aktivieren


Die Verwaltung vergangener Umsätze ist fraglos wichtig, aber Tintenwüsten mit endlosen Zahlenkolonnen sind ganz und gar ungeeignet für die Generierung zukünftiger Umsätze. Warum ist das so? Die Selektion von Kunden nach noch nicht erhaltenen Dienstleistungen oder noch nicht generiertem Verkauf ist eigentlich bedeutsam. Diese Selektion bietet die Grundlagen für die zielgenaue, personalisierte Kundenansprache mit maßgeschneiderten Angeboten. Es lohnt sich also, lieber ein paar Euro mehr in die wirksame statistische Ausrichtung der Stammkundendatei zu investieren, anstatt das Heil ausschließlich in der Suche nach neuen Kunden zu suchen. Pflegen Sie auch aktiv den Bestand, das ist erstens existenziell wichtig und zweitens, mit der richtigen Software, ungemein effektiv! Hier liegen zum greifen nahe Umsätze brach.

Kunden für Empfehlungen belohnen

Die elektronische Karteikarte der Salonkunden weist beispielsweise alle von der Stammkundin empfohlenen Kunden aus. Die Kunden werden mit Dienstleistungs- und Verkaufsumsätzen getrennt erfasst. Sie sehen auf einen Blick, wie viel Umsatz die Kundin Ihrem Unternehmen durch aktive Weiterempfehlungen in beiden Geschäftsbereichen bringt. Diese Erfassung ist die Grundlage für ein Kunden-Belohnungssystem, das Sie nach Belieben erstellen können. Sie werden feststellen, dass sich ein solches Belohnungssystem sehr, sehr gut rechnet. Ein weiteres Modul zeigt Ihnen die farblich angelegte, nach Stamm-, Salon- und Neukunden getrennte Auslastung für jeden Mitarbeiter und für den gesamten Salon an. Sie sehen auf einen Blick, ob ein Stylist viele Neukunden verbrennt oder ob er es versteht, sie zu Stammkunden zu machen.
Zusätzlich können Sie servicerelevante Notizen erfassen und diese Daten in Ihren Kundenservice integrieren. Eine einfache Softwarelösung namens CTI (Computer Telephony Integration) sorgt für die optimale Verwendung dieser Informationen bei der telefonischen Anmeldung. Mit dieser Technik lassen sich in der telefonischen Kundenbetreuung neue Maßstäbe setzen.

Soweit der kleine Abstecher in die statistischen Gefilde des Empfehlungsmarketing. Jedoch sind nicht nur die Stammkunden sind als Empfehlungsgeber wichtig, auch Neukundin können Sie erfolgreich als Multiplikatoren einsetzen. Neue Kunden können nach ihrem Besuch etwa einen persönlichen Brief mit beigelegtem Fragebogen erhalten. Zusätzlich eine Visitenkarte des Stylisten und einen Empfehlungs-Gutschein? Die Menge der Neukundenempfehlungen, die daraufhin eingehen, werden Sie überraschen. So nutzen Sie die Zufriedenheit von Neukunden auf clevere Weise.

Freundlichkeit ist der wichtigste Empfehlungsauslöser


Damit Kunden direkte Empfehlungen aussprechen oder Ihren Salon auf Anfrage hin nennen, müssen sie mehr als zufrieden sein; sie müssen begeistert sein! Beifall streut weit und bringt eine Menge Mundpropaganda ein. Dabei unterscheiden sich zwei Kundengruppen: Aktive Empfehler die in Ihrem Umfeld von sich aus von Ihrem Friseur erzählen, und diejenigen die auf Ansprache Ihr Unternehmen nennen. Bieten Sie Ihren Kunden etwas, das Sie sonst nirgendwo bekommen: Aufmerksamkeit, Hilfe, Höflichkeit und Freundlichkeit, um einige Punkte zu nennen. Je mehr Nutzen Ihre Kundin von ihrem Besuch bei Ihnen hat, desto lieber spricht sie die gewünschte Empfehlung aus oder nennt den Namen Ihres Salons. Keine Werbung kann je auslösen, was eine direkte persönliche Empfehlung oder eine Namensnennung auf Ansprache wegen eines tollen Haarschnittes auslösen kann. Vertrauen und Freundlichkeit spielt in diesem Prozess eine sehr große Rolle. Freundlichkeit ist beispielsweise mit 67 Prozent Spitzenreiter in der Skala der Empfehlungsauslöser. Eine ganz einfache Sache und dazu noch kostenlos.

Ein Tipp zum Schluss: Starten Sie Ihr Service- und Empfehlungssystem jetzt. Warten Sie nicht auf den perfekten Zeitpunkt. Es ist wesentlich effektiver, heute einen guten Plan tatsächlich umzusetzen, als morgen einen perfekten Plan umsetzen wollen.

Informationen zur Software und zum Empfehlungsmarketing:

Friseur-Netzwerk
Peter Gress
Vogelsangstraße 10
73728 Esslingen

Telefon +49. .711.35 77 01
Telefax +49. 711. 38 91 52 0

Internet www.friseur-netzwerk.de
E-Mail peter.gress@gress.de

Digitale Medien für erfolgreichen Marketing-Mix


Digitale Medien werden im Marketing-Mix von Friseurunternehmen sehr selten genutzt. Dabei gibt es viele Anwendungen mit einem hervorragenden Kosten- Nutzenverhältnisses, die den Kontakt mit den Kunden über die Salontür hinaus immer leichter werden lassen. Internet und Mobilfunk sind mittlerweile so weit verbreitet, dass sie die klassischen Marketingformen kongenial unterstützen.

Das Internet mit seinen Möglichkeiten eignet sich besonders für die Verbreitung von Informationen, zur Neukundenakquise und Stammkundenbetreuung sowie in bestimmten Bereichen für den Verkauf. Nutzen Sie Foren, Newsgroups, E-Mail Newsletter, Weblogs, Wikis, Podcasts, Bild- und Videoplattformen als Multiplikatoren für Ihre Leistungen und damit zum wirtschaftlichen Nutzen Ihres Unternehmens. Potentielle Kunden jeden Alters warten auf ihre nutzerorientierten Informationen.

Unterstützen Sie Ihre Marketingaktionen durch den Einsatz digitaler Medien. Nutzen Sie den aufkeimenden Paradigmenwechsel im Marketing dazu, Ihrem Unternehmen einen Vorteil vor dem Wettbewerb zu sichern. Integrieren Sie Ihre Kunden in Ihre Marketingstrategie und geben Sie ihnen ein Forum zum Austausch untereinander und mit Ihrem Unternehmen. Machen Sie Ihre Kunden zu kostenlosen Unternehmensberatern und Meinungsforschern, und werden Sie so zu einem Unternehmen, das seinen Kunden zuhört. Unternehmen die zuhören sind nachhaltig erfolgreicher.

Erschaffen Sie als Basis eine professionelle, im Unternehmens-CI gestaltete Website, die Ihren potentiellen Kunden einen hohen Informationsnutzen bietet und sie zur Interaktion einlädt. Nutzen Sie ein Inhalt-Managementsystem mit dem Sie aktuelle Texte und Bilder in dafür vorgesehene Bereiche laden können. Bieten Sie Ihren Kunden beispielsweise einen Newsbereich der diesen Namen verdient, und halten sie Ihre bestehenden und zukünftigen Kunden auf dem Laufenden wie aktiv Ihr Unternehmen ist.

Die Einrichtung einer Newsletter-Software ist eine überlegenswerte Option. Mit einer geringen Investition und überschaubaren laufenden Kosten können Sie mit personalisierten und professionellen Mailings den Kontakt zu Ihren Kunden über die Salontür hinaus aufrecht halten, und ihnen Zusatznutzen in Form von Angeboten, Aktionen und Terminen anbieten.
Viele Unternehmen verstehen Weblogs noch als dilettantische digitale Tagebücher und ignorieren deren Nutzen. Aus dieser Anwendung erwächst ein schlagkräftiges Kommunikationswerkzeug für die Wirtschaft. Mittlerweile haben auch international agierende Unternehmen die Bedeutung von Weblogs erkannt. Sie benutzten Weblogs für die Kommunikation mit ihren Kunden, einerseits um das Unternehmen im Gespräch zu halten, und andererseits, um mehr über die Wünsche der Kunden zu erfahren. Das Internet ist für Verbraucher und Kunden ein machtvolles Instrument, mit dem sie ihre Vorstellungen zu Angeboten, Produkten und Preisen kundtun können. Hören Sie auf die Wünsche Ihrer Kunden zum Wohle Ihres Unternehmens.

Die Musikindustrie hat vorgemacht wie man mit seinen Kunden nicht umgeht. Der mp3-interessierte Musikhörer und -käufer wurde von der Musikindustrie als Feind bekämpft, weil er die althergebrachte Vermarktung von Musik nicht mehr unterstützen wollte. Den Krieg gegen den Kunden hat die Musikindustrie haushoch verloren. Dafür hat Apple, ein Computerhersteller, gezeigt, wie wichtig es für ein Unternehmen ist, seinen Kunden eine Lösung für ihre Bedürfnisse zu schaffen. Im Rahmen der Entwicklung des extrem erfolgreichen iPod hat Apple die größte legale Downloadplattform für mp3-Songs geschaffen. iTunes ist heute mit über 500 Millionen Downloads der erfolgreichste Online-Musikhändler der Welt. iTunes hat so bewiesen, dass das Angebot dem Kunden schmecken muss und nicht dem Unternehmen. Seien Sie gespannt auf die Einführung des iPhones im Sommer 2007, denn auch der mobile Telefonbereich ruft geradezu nach einer stärkeren Nutzerorientierung. Wird’s Apple wieder richten?

Bleiben wir beim Tagesgeschäft: Das Internet mit seinen Möglichkeiten ist dafür geschaffen, Unternehmen mit kleinem Marketingbudget in der Kundengunst nach vorne zu bringen. Werden Sie zum Marketing-Guerilla, der mit überraschenden Aktionen und Initiativen sein Unternehmen bei potentiellen Kunden interessant macht. Kommen Sie Ihren Kunden bis auf deren privaten Bildschirm entgegen und sehen Sie Ihre Kunden als Partner auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel.

Machen Sie die Presse zu Ihrem Partner


Sie kennen das vielleicht: Im Salonalltag wechseln sich Erfolge ab mit totalen Flops bei Werbung, Marketing, Events, Pressearbeit, Mitarbeiterentwicklung, Aus- und Weiterbildung, Strategie und betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Chef hört viel Interessantes, sammelt Ideen, verfällt Versprechungen und Heilslehren, beginnt euphorisch mit der Umsetzung und kommt dennoch nirgends richtig an. Dumm eben, dass die Aktivitäten meist keiner Strategie folgen und auf dem Weg ins Nirgendwo in der Versenkung verschwinden. Mark Twain sagte dazu: „Als sie ihr Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten sie ihre Anstrengungen.“

Sechs Stufen stehen für Ideensammlung, Analyse, Ordnung, Spiel, Plan und Aktion. Für eine effektive Öffentlichkeitsarbeit brauchen Sie ein Konzept und ein Unternehmensziel, dem Sie Ihre Aktivitäten unterordnen können. Prüfen Sie Ihr Unternehmen: Passiert da was und wenn ja, ist es interessant genug, um Journalisten zu einem Bericht über Ihr Unternehmen zu animieren? Passiert nichts? Dann sorgen Sie dafür, dass Sie etwas zu sagen haben! Eine schlagkräftige Pressearbeit braucht eine schlagkräftige Unternehmenskonzeption.

Spinnen Sie dazu Gedanken und organisieren Sie Ihre Bausteine. Grenzen brauchen Sie an dieser Stelle des Prozesses nicht zu beachten, die kommen später von alleine. Wie viel Zeit Sie für dieses Spiel brauchen spielt ebenfalls keine Rolle. Die Spielphase ist dann vorbei wenn Ihnen nichts mehr einfällt.
Ihnen fällt nichts ein? Da gibt es mehrere Gegenmittel: Richten Sie sich eine Kreativecke ein. Malen Sie dazu eine Wand rot an, bauen Sie sich ein Zelt ins Büro, setzen Sie Ihre Kreativbrille auf, schauen Sie aus dem Fenster. Oder gehen Sie in die Badewanne, wandern Sie durch die Weinberge, alternativ am Strand oder auch im flachen Land. Fahren Sie Bus, S-Bahn, setzen Sie sich in den Park, suchen Sie neue Wege in Ihrer Stadt, spielen Sie mit Ihren Kindern oder setzen Sie sich auf eine einsame Bergspitze.
Tun Sie Dinge die sie immer getan haben, aber tun sie sie anders und machen Sie möglichst oft das Gegenteil Ihrer täglichen Routinen. Geben Sie Ihrem Gehirn Futter in Form von unterschiedlichen Eindrücken, sonst kann es nicht kreativ denken!

Suchen Sie so Ihre Ansatzpunkte, entwickeln Sie dazu konkrete Ideen und beginnen Sie mit der Aktion, wenn Sie etwas Fundiertes zu sagen haben. Vermeiden Sie substanzlose Nachrichten, nichts hassen Journalisten mehr als unwichtiges Gefasel. Teilen Sie Ihre Informationen mit: professionell, auf den Punkt, ohne Geschwafel und großspuriges Gehabe. Halten Sie sich einfach an die Fakten! Konzentrieren Sie Ihren Text und beschränken Sie sich auf 300 Wörter oder eine DIN A4 Seite.
Professionelle Farbbilder sind Pflichtbeigabe, entweder als Anhang zum Mail, als hoch auflösender Download über Ihre Website oder in Papierform. Schicken Sie auf keinen Fall Schnappschüsse, Wackel- oder Zwergenbilder auf denen man fast nichts erkennen kann.

Die lokale Presse ist Ihr Primärpartner, richten Sie sich deshalb im ersten Schritt einen lokalen Presseverteiler ein. Er sollte grundsätz-lich so bestückt sein, dass Sie die Kontakte regelmäßig pflegen können. Lieber klein und fein statt groß und nutzlos. Erkundigen Sie sich in den betreffenden Verlagen, welcher Redakteur für wel-che Themen zuständig ist. Lassen Sie sich Namen, Durchwahl, Fax und E-Mail Adresse geben. Dabei ist ganz wichtig: Terrorisieren Sie Journalisten nicht per Telefon!
Bauen Sie ein partnerschaftliches Verhältnis zur Presse auf. Vermeiden Sie Zwang und Drohungen, denn dies kommt garantiert als Eigentor auf Sie zurück. Seien Sie Partner, haben Sie Verständnis für den Redakteur der nicht Sie sondern seine Leser zufrieden stel-len muss, loben Sie wenn der Artikel gut war, und vor allem: Denken Sie wie ein Leser wenn Sie Ihre Pressemitteilung vorbereiten!

Service bitte!


Gehen Sie ab und zu essen? Während im einen Restaurant die Abläufe reibungslos funktionieren, die Essen für die Runde gleichzeitig auf den Tisch kommen und das Servicepersonal dabei unangestrengt und organisiert wirkt, läuft im anderen Laden nichts rund. Das Essen kommt versetzt, das Personal wirkt hektisch und gestresst. Im ersten Fall fühlen sie sich gut aufgehoben und der Abend ist ein Genuss, im anderen köchelt ihre Laune eher auf Sparflamme.
In Spitzenrestaurants ist der Ruf „Service bitte!“ der Stromstoß aus der Küche. Er duldet keine Verzögerung, die Aufmerksamkeit des Servicepersonals ist oberste Pflicht. Diese Aufmerksamkeit muss gelehrt und gelernt werden. Optimal ist sie nur dann, wenn sie unangestrengt wirkt, und das wiederum kann sie nur sein wenn sie in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Die Macht der Aufmerksamkeit: „Service kann nicht automatisiert werden. Man muss sich Zeit nehmen für den Kunden.“

Betritt ein Gast den Salon beginnt der persönliche Service! Das Wort Service ist zwar ein fester Begriff, aber der Inhalt ist wechselhaft. Das darf er sein, solange der individuelle Anspruch ganz klar strukturiert und niedergeschrieben ist. Wenn die Auszubildenden frisch aus dem Hotel Mama kommen, haben sie noch kein Gefühl für Service und Dienstleistung. Bisher hatten Sie Vollpension gebucht! Sie müssen Service genauso lernen wie Haare waschen, Folien setzen oder einen Haarschnitt erstellen. Der richtige Händedruck, die einladende Geste für die Abnahme des Mantels, das höfliche darbieten des Bedienungsstuhls, die Frage nach Getränken und Lesematerial, die Aufmerksamkeit für leere Tassen, ausgelesene Zeitungen oder Magazine und die Aufmerksamkeit für suchende Kundenaugen; all das kann ein junger Mensch weder von alleine wissen noch können. Service ist eine bewusste Handlung für einen anderen Menschen, das muss jungen Menschen erst bewusst gemacht werden. Wenn Service stimmig ist, ist er unaufdringlich, leise und macht immer einen selbstverständlichen Eindruck.
Aufgrund dessen haben wir als Unternehmer die Aufgabe, unsere jungen Auszubildenden auch auf dem menschlichen, persönlichen Sektor so auszubilden, dass sie mit den Serviceansprüchen des Un-ternehmens harmonieren. Service ist ein permanenter Prozess, lässt man in den Bemühungen nach, schleichen sich sofort Lässigkeiten ein, die nur mehr schwer zu korrigieren sind. Dies verstärkt sich dann noch mehr, wen neue Auszubildende und Mitarbeiter in den Betrieb eintreten. Spätestens zu diesem Zeitpunkt müssen Sie die Zügel wieder anziehen, damit die „Neuen“ integriert und die „Alten“ wieder auf die Spur gebracht werden.

Besuchen sie zwischendurch einen Kollegen und lassen sich die Haare schneiden. Etwas Betriebsspionage schadet ja grundsätzlich nichts. Sie erweitert eher den Blickwinkel, schärft die Aufnahmefähigkeit für Verbesserungen im eigenen Betrieb und schult den Blick fürs wesentliche aus Kundensicht. Service beginnt schon vor der Salontür durch ein einladendes Äußeres des Betriebes, doch das ist ein anderes Thema. Der Service sollte aber dort nicht enden: Sind Sie lächelnd mit Handschlag begrüßt worden? Hat man Ihnen freundlich den Mantel abgenommen, Ihnen den Weg zu Ihrem Bedienungsplatz gewiesen? Wurde Ihnen Lesestoff und ein Getränk angeboten? Hat sich der Mitarbeiter vorgestellt, das Leistungsprogramm und die Zusatzangebote erläutert?

„Produkte oder Dienstleistungen, die keine Emotionen auslösen, sind für das Gehirn wertlos.“

Spitzenservice und –qualität sind die wichtigsten Werkzeuge für die Kundenbindung und Neukundengewinnung. Angebote, Rückholaktionen, Einladungen, SMS, E-Mailer und andere Kundeninformationen des Salons bringen nichts, wenn der Service im Salon nicht stimmt. Zum Service gehört der höfliche Umgang mit Menschen, aber auch die angenehme Ausführung von Serviceleistungen am Kopf. Schaum in und Haarfarbe hinter den Ohren, nasser Kragen, Hauteinfärbungen, Farbreste am Wirbel, Packungsreste im Genick, Schnitthaare im Gesicht und in der Frisur, lose Farbserviet-ten, geöffnete Umhänge, schief hängende Handtücher - Unachtsamkeiten in der Dienstleistung kann auch der beste Service nicht mehr ausgleichen.

„Wenn die Lust beim Kunden weg ist, dann verliert man ihn, und er wird sich anderen Angeboten zuwenden.“

Zum Service gehört die Betreuung der Gäste über die Salontüre hinaus. Jeder Konsument, Sie kennen das auch von sich selbst, ist einem ständigen Bombardement von Reizen ausgesetzt, die ihn von der Qualität eines Konkurrenzangebotes überzeugen sollen. Wenn Sie lange genug „beschossen“ werden, knicken Sie ein und Sie kaufen. Wenn wir unsere Kunden zu lange alleine lassen, wenn wir uns nicht in Erinnerung bringen, sind die Kunden eines Tages weg und kaufen anderswo. Mit der Betreuung über die Salontür hinaus aktivieren wir schlafende Kunden mit Angeboten und Aktionen und holen sie wieder in den Salon zurück. Auch mit einem hohen Nachlass kostet diese Akquise das Unternehmen einen Bruchteil dessen, was es aufwenden müsste, um einen Neukunden in den Salon zu bekommen.

„Unternehmer lassen sich in drei Gruppen aufteilen: die erste Gruppe bestimmt das Geschehen; die zweite Gruppe beobachtet das Geschehen; und der große Rest möchte gerne wissen, was geschehen ist. Der No-Service Billigfriseur wird seine Entwicklungschancen in der Erhöhung des Service und der fachlichen Qualität suchen. Dies geht zulasten der Friseure, die sich nicht positionieren und mit einem starken Image am Markt präsent sind.

Samstag, 5. Dezember 2009

Aktion Weihnachtsbaum bei Gress Friseure



Zum vierten Mal jährt sich die Aktion Weihnachtsbaum bei Gress Friseure Aveda Concept Salon in Esslingen. Unsere Kunden beschenken die aus sozial schwächeren familien stammenden Kinder des Theodor-Rothschild-Hauses, deren Wunschzettel an unserem Weihnachtsbaum hängen.



Die Geschenke werden bis zum 21.12.2009 unter dem Baum gesammelt. Eine Delegation der Kinder sowie die Erzieher der Institution holen stellvertretend für alle Kinder die Geschenke ab. Die Verteilung erfolgt im Familienkreis.




Gress Friseure auf dem Wirtschaftsjunioren-Ball am Samstag, 7.11.2009 im Amtsgericht Esslingen.

Julia Spataro, Juliane Handrych und Jessica Krause vom Team Gress Friseure Aveda Concept Salon standen den Besucherinnen des Balls zwischen 19 und 2 Uhr morgens mit Make-up und Pinsel zur Verfügung. Nach anfänglich verhaltenem und sporadischen Besuch kam nach dem Ende des Buffets Bewegung in die Damenwelt, die dafür sorgte, dass die "Drei von Gress" alle Hände voll zu tun hatten. Die Atmosphäre war toll, denn das Amtsgericht Esslingen ist nach der Renovierung eine wunderschöne Location für einen Ball. Normalerweise wird das Amtsgericht nicht fremd vermietet, aber für die WJ Esslingen wurde in den vergangenen fünf Jahren eine Ausnahme gemacht.

Herzlichen Glückwunsch in diesem Rahmen an Cornel Pottgiesser, der am Ballabend in den Senatorenstand erhoben wurde.

Freitag, 4. Dezember 2009

Gress Friseure - Das Team 2009

 












Nach einigen Umstellungen ist unser Team wieder komplett. Sogar unser Maskottchen hat sich erbarmt und den Fotografen akzeptiert, obwohl der Blick sehnsüchtig Richtung Schmusedecke führt.

Stehend hinten: Ahmet Sarimehmed (Auszubildender), Isabelle Mauser (Auszubildende), Peter Gress, Jessica Krause (Stylistin), Juliane Handrych (Stylistin und Trainerin), Julia Spataro (Meisterin)
Kniend: Isabell Mayer (Auszubildende), Greta Sidorov (Auszubildende), Bettina Gress, Dunya Muhammad (Auszubildende), Joana Beutel (Stylistin)
liegend: Ellen Harriman (Auszubildende)
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Dienstag, 15. September 2009

Die lange Esslinger Einkaufsnacht als Marketingevent für Gress Friseure


ES hat gefunkelt in Esslingen am Samstag, 12.9.2009. Die Bahnhofstraße hätte man locker in Zipfelmützen-Allee umbenennen können. Über 30 Cone-Lights stand vor den Geschäften und haben eine wunderschöne Atmosphäre gezaubert. Die Stimmung war unaufgeregt entspannt und die Leute haben sich von und mit dieser Stimmung in die Geschäfte, Cafés und Restaurants treiben lassen. Hat super ausgeschaut, die Stadt so spät so voll mit Menschen.
Auf meinem Weg zu Widmayers Wurststand habe ich die Aufbauarbeiten im Oberen Metzgerbach und ums Athleteneck herum beobachtete. Scheinwerfer wurden aufgestellt die eine festliche Beleuchtung versprachen.

Überall auf den Fußgängerzonen herrschte Treiben, bloß am Roßmarkt war mal wieder nix los. Gähnende Dunkelheit herrschte, bis wir unsere Lichtinstallation Marke Eigenbau zündeten. 250 orangene Luftballons wurden von vier Cones eingefasst, von zwei Scheinwerfern angestrahlt und von einer kleinen Bar und Stehtischen gesäumt. So war wenigstens der Platz vor unserem Salon in orangefarbenes Licht getaucht und weithin sichtbar. In so fern herzlichen Dank an alle ansässigen Geschäftsleute für die umringende Dunkelheit am Roßmarkt: man hat uns umso besser aus der Ferne gesehen! Viele haben fotografiert, eine Fernsehkamera von R-TV haben wir auch gesichtet. So weit, so gut!
Umsatz war nicht unser Primärziel. Bis 21 Uhr hatten wir den Laden voll, dann war Präsentation angesagt. Um 23 Uhr wollte dann niemand mehr die Haare geschnitten haben. Zu dieser Zeit sind uns schon einige Besucher mit gehöriger Schräglage entgegen gekommen. Das Partyvolk übernahm das Regiment. Wir haben es eingesehen, abgebaut und aus dem Roßmarkt wieder den schwarzen Eingang zum „Hadesle“ gemacht. Viele unserer Luftballons haben wir an Kinder verschenkt. Eigentlich wollte ich alle Ballons fliegen lassen, wurde aber durch einen netten Herrn davon abgehalten. Er wollte die Ballons für eine Aktion im Kindergarten haben, also haben wir auf den Flug verzichtet.

Schöne Bilder und ein amateurhaftes Video – ich gebe es zu - bieten noch einige schöne Impressionen. Ich habe Blut geleckt. Nächstes Jahr machen wir eine richtig amtliche Lichtinstallation, die wir mit einigen Marketingaktionen verbinden werde. Es bleibt abzuwarten, ob ein gemeinschaftliches Handeln mit den Geschäftsleuten am Roßmarkt möglich sein wird. Wünschenswert wäre es, denn die Straße lebt momentan weit unter ihren Möglichkeiten. Neue Läden kommen sang- und klanglos und sie gehen sang- und klanglos. Das ist sehr schade, denn zu viele Geschäftsleute sind – nicht nur am Roßmarkt – überzeugt von dem was sie tun, herstellen, verkaufen, dienstleisten und beraten vollkommen überzeugt. So überzeugt, dass sie meinen, kein Marketing, keine Öffentlichkeitsarbeit zu brauchen. Wenn das Geschäft dann in die Hose geht, sind alle anderen, die Umstände, das Leben und die böse Hexe schuld.

Kontakt: Peter Gress

Sonntag, 13. September 2009

Reduzierte Friseurausbildung als Lösung


Die reduzierte Friseurausbildung ist meiner Meinung nach ein sehr guter Ansatz zur Lösung des Fachkräftemangels. Ich habe im Laufe meiner Ausbildungstätigkeit oft erlebt, dass sich Auszubildende für manche Arbeiten einfach nicht erwärmen konnten. Es geht mir ja selber so. Ich mag die Tätigkeit Haare färben und Folien setzen nicht, habe es noch nie gemocht. Haare schneiden und Langhaar stecken – ja, das war mein Ding. Als Färber wäre ich die totale Fehlbesetzung gewesen, diejenige, der mit dem Tennisschläger in der Hand auf dem Fußballplatz steht.

Anstatt Positionen mit Gewalt zu verteidigen und die eventuell zu erwartenden Schwierigkeiten zu diskutieren bevor sie auftreten, wäre es erfrischend, wenn die Lösung des Qualitätsproblems bei der Friseurausbildung mit etwas mehr Experimentierfreudigkeit gehandhabt würde. Die Verteidiger des bestehenden Systems wissen genauso wenig wie die Erneuerer, ob der eingeschlagene Weg auf die Dauer der richtige ist. Die Änderungen von Bestehendem hat einen Nachteil: man kennt den Ausgang nicht. Umstände und Situationen entwickeln sich mit den Parametern der fortlaufenden Veränderung - wie im richtigen Leben.

Es schadet natürlich nicht, wenn die Ausbildung breit aufgestellt wird. Aber was nützt Wissen über Haarersatzteile, wenn der Salon gar keine Haarersatzteile anbietet? Was nützt Wissen um Haarverlängerung, wenn das Unternehmen seine Kernkompetenz nicht in dieser Dienstleistung sieht? Warum Kosmetik, wenn das im Salon gar nicht angeboten wird? Es wäre doch sinnvoll, alle Haar-Dienstleistungen so intensiv wie möglich auszubilden: Haarschnitt, Haarfarbe in Theorie und Praxis, Strähnen, Styling und Finish, Verkauf und nicht zuletzt die notwendige Sozialkompetenz im Umgang mit Kunden. Das ist die eine Seite der Qualifikationsmedaille, die andere heißt Stärkung der Ausbilderqualifizierung, denn wenn alles möglichst massentauglich und nivelliert weiter laufen soll, ändert sich nichts wesentliches..

Wenn Mitarbeiter beim Wechsel in einen anderen Salon zusätzliches Können brauchen, werden sie vom neuen Unternehmen darin speziell geschult. Kein Friseurunternehmer in Deutschland wird sich auf das in der Berufsschule vermittelte Fachwissen verlassen.


Die Welt der Färbespezialisten
Obwohl Haare schneiden die Friseurdienstleistung schlechthin ist, fühlen sich viele Azubis damit gar nicht wohl. Sie färben lieber. Warum soll ein solches Haarfärbetalent keine Chance auf einen gut bezahlten Job bekommen? Mit einem hauptamtlichen Färber lässt es sich sehr entspannt arbeiten, lassen sich viele Entscheidungen delegieren: Farbregalpflege, Bestellung, interne Schulung, Ausbildung im Farbbereich, Assistenzausbildung für interessierte neue Azubis. Farbrtrainer/in wäre darüber hinaus eine tolle Karrierechance. Ausbildung hierzu gibt es bei Aveda, WELLA, L'Oreal und bei wahrscheinlich jedem anderen Friseur-Weiterbildungsinstitut in Deutschland.
Beauftragen Sie den Farbspezialisten mit der Entwicklung neuer Farbservices in Ihrem Salon, zum Beispiel schnelle Techniken für Menschen mit wenig Zeit. Schnell in der Durchführung, wenig Zeitaufwand, wenig Wareneinsatz, viel Rendite. Farbkorrektur ist ein großes Thema: der „Haarfarbendoktor“ bringt verfärbte Haare wieder in Ordnung. Oder helfen Sie Ihren Kunden mit dem „Projekt Naturfarbe“ beim auswachsen lassen der Haarfarbe: Strähnen in der Übergangsphase, Scheitelfarbe, später dann Strähnen oder Glossings. Services für Ansatzfarbe und Ansatzsträhnen als Überbrückung bis zum nächsten Vollservice werden gerne genommen. Bieten Sie kundenorientierte Services an, die beim einzelnen Besuch Geld sparen, dafür den Besuchsrhythmus erhöhen. Der Haarfärbespezialist sollte auch für die detaillierte Führung der Kundenblätter verantwortlich sein. Auf der Basis genauer Notizen können weiterführende Dienstleistungangebote erstellt werden. Das suggeriert Kunden Kompetenz, sie fühlen sich gut betreut.
Das Marketing kann Aktionen wie die „Projekt Naturfarbe“ mit Halbjahres- oder Jahresflatrates unterstützen.

Die Welt der Styling- und Visagistik Spezialisten
Wenn der Chef, die Meisterin oder die Altgesellin keine Zeit hat und eine Kundin eine Hochsteckfrisur braucht, wird sie weg geschickt. Wenn dazu noch ein Make-up gebraucht wird, ist vollends Schicht im Schacht. So sieht das in der Regel in vielen Salons aus. Das ist wirklich schade! Die Spezialisierung eines zusätzlichen Teammitglieds auf Styling und Visagistik lohnt sich schon aus Imagegründen. Ein „kleines Make-up“ nach dem Haarschnitt, die Make-up Beratung zum Ball, zur Hochzeit oder einfach nur für die optimale Unterstützung des Typs – das bringt noch mehr Image und zusätzlichen Umsatz.
Thema Abschussball: mit Tanzschulen am Ort Kooperationen eingehen. Die Mädels brauchen eine Hochsteckfrisur, ein festliches Styling, und ein dezentes Make-up . Zeigen Sie mit einer kleinen Frisurenshow was möglich ist. Das Marketing unterstützt die Aktion mit einem Sonderpreis.
Styling- und Visagistik-Service bei Bällen bietet sich als Marketingplattform an. Die im Laufe des Abends auftretenden Auflösungserscheinungen der Besucherinnen sind eine wahre Fundgrube für Neukundenkontakte.
Spezialisten ermöglichen professionellen Hochzeits-Service. Kooperationen mit Floristen, Brautmodegeschäften und ortsansässigen Fotografen liegen auf der Hand. Über Agenturen kommen Sie an Autos, Pferdekutschen, Heißluftballons, Helikopter, Boote. Eine Vermittlungsgebühr wird immer eingeräumt, und wieder steigt das Image und der Umsatz.
Langhaar und festliche Anlässe bieten eine gute Gelegenheit für den Verkauf mit Haarschmuck. Spezialisten können regelmäßige Workshops für Kunden geben. Sie können mit Glätt-, Krepp- und Lockeneisen umgehen und daraus neue Einsatzmöglichkeiten schaffen. Schwupps, den Verkauf angekurbelt!
Langes Haar, Styling, Hochstecken, Visagistik – die Themen lassen sich hervorragend an die Presse „verkaufen“. Vorher / nachher Fotos machen deutlich, was das Tuning bringen kann. Kooperationen mit Fotografen für die Erstellung von tollen Familienbildern kommen immer gut an.
Spezialisten wissen viel und haben viel Erfahrung, die sie wiederum fürs Mitarbeitertraining prädestinieren. Wer was weiß und kann ist stolz darauf, sein Wissen weitergeben zu können. So schließt sich der Kreislauf der Motivation.

Ich bin nicht der Meinung, dass Spezialisten nur in den Salon arbeiten können, in denen sie ausgebildet wurden. Natürlich ist der Markt momentan klein, das liegt aber daran, dass es noch nicht genügend Spezialisten gibt. Wenn die breit gestreute Spezialistenausbildung beginnt, gibt es auch den Stellenmarkt dazu.

Kontakt: Peter Gress

Donnerstag, 10. September 2009

Die Friseurausbildung bekommt neue Impulse


Der Zeitdruck in kleinen Friseurunternehmen steht einer Qualitätsverbesserung der Friseurausbildung kontraproduktiv gegenüber. Der Chef eines kleinen Friseurunternehmens hat gar keine Zeit für eine umfassende Ausbildung. Zum Schaden der Branche wird als Folge davon in Kauf genommen, dass viele Auszubildende unvollständig oder schlecht ausgebildet werden und langfristig als Branchennachwuchs ausfallen.

Klar definierte Qualifikationskriterien, eine konzentrierte fachliche und persönlichkeitsbildende Vorschulung vor dem Eintritt ins Ausbildungsunternehmen, höhere Ausbildungsbeihilfen und ein schnellerer Einsatz an eigenen Kunden gehören ins Pflichtenheft. Auszubildende sollen teuer sein, so teuer, dass gar nichts anderes übrig bleibt, als sie so schnell als möglich zu Umsatzbringern zu machen. Das ist gut für das Unternehmen und die Motivation des Auszubildenden (sie sind schließlich wegen des Haareschneidens in den Beruf gegangen) und es macht den Friseurberuf für Jugendliche mit höherer Schulbildung interessanter. Wenn Kleinunternehmer ausbilden wollen, aber nicht alle Punkte des Ausbildungsrahmenplans in vollem Umfang abdecken können, ist ein privat organisiertes Ausbildungsnetzwerk ein gangbarer Weg.

Am Mittwoch, 8. Juli 2009 (das Datum habe ich mir extra notiert), sprach mich ein Kunde wegen unserer fünf neuen Auszubildenden an. „Sie bilden aber viel zukünftige Konkurrenz aus!“ Was soll man dazu sagen? In manchen Fällen kann es wirklich dazu kommen, dass Mitarbeiter Wettbewerber werden. Aber was erwarte ich? Ewige Dankbarkeit? Ich bitte Sie! Das ist der Lauf der Dinge, das darf mich nicht persönlich treffen. Dabei kann es wirklich lästig sein, direkte Konkurrenz von ehemaligen Mitarbeiter zu bekommen. Aber wenn Sie ein konzeptionell gut aufgestelltes Unternehmen ihr Eigen nennen, bereitet ihnen auch dieser Wettbewerb keine nachhaltigen Probleme.

Der Markt ändert sich schnell in diesen Tagen. Wenn ein Unternehmen keine erkennbare Konzeption bietet, verschwindet es vom Markt. Wer sich konditioniert und stark macht hält durch, die anderen laufen langsamer oder geben auf. Gut ausgebildete junge Kreative haben deutlich mehr Luft als der Durchschnitt. Sie bleiben wach, haben frische Idee, betrachten ihr Tun selbstkritisch und bringen dadurch konstant Leistung. So sichern sie ihren Erfolg.

Die neuen Chefs
Den Wandel in der Ausbildung bringen diejenigen, die eine umfassende Ausbildung genossen haben. Viele jungen Chefs erinnern sich an das gute Gefühl, als ihnen ihre Ausbilder die ersten Erfolgserlebnisse beschert hatten. Sie wissen, wie wichtig es ist, einen Chef gehabt zu haben, der ihnen etwas zugetraut hat. Sie bringen ihren eigenen Auszubildenden das Vertrauen entgegen, das sie selbst erfahren haben. Diese Chance haben wir jedes Jahr mit unseren neuen Auszubildenden, und diese Chance sollten wir nutzen.

Auswahl der Azubis
Stellen Sie sich ganz objektiv die Frage, ob sie wirklich ausbilden möchten. Werden sie sich bewusst, dass sie gegenüber den Jugendlichen eine große Verantwortung haben. Sicher gibt es renitente K-brocken unter den Jugendlichen, aber es hat sie ja keiner gezwungen sie einzustellen. Das Problem liegt in der Akquise, der Auswahl und der Vorabbildung der Auszubildenden. Wir brauchen Jugendliche mit sozialer Kompetenz: Freundlichkeit, Höflichkeit, Interesse an anderen Menschen - wir brauchen selbstbewusste und Karriere orientierte junge Menschen in unserem Beruf. Die Hauptschule, traditionell der Pool unseres Nachwuchses, trocknet immer mehr aus. Realschule und Gymnasium übernehmen die Hauptrollen. Für diese Zielgruppe müssen neue Anreize her. Was unser Beruf heute zu bieten hat reicht nicht aus. Die Jugendlichen sehen eher die körperliche Mühsal und die geringen Verdienstmöglichkeiten, als die versprochene Selbstverwirklichung in einem kreativen Beruf. Diese Selbstverwirklichung müssen Ausbilder auch zulassen, sonst bleibt sie eine sinnlose Worthülse.

Der Netzwerk-Gedanke
Wir brauchen den Dialog: mit den Jugendlichen, den Eltern, den Kammern, den Verbänden, den Innungen und mit den Schulen. Ich begleite beispielsweise Hauptschüler der Klassen 8 und 9 als Mentor auf ihrem Weg zur Ausbildung oder auf eine weiterführende Schule, gebe Unterstützung in Verhalten und Etikette und berate sie bei der Erstellung ihrer Bewerbungen. Mit Gutmenschentum habe ich wenig am Hut. Es ist praktische Lebenshilfe, die keine blumigen Sprüche oder wolkige Zukunftsversprechen zulässt, dafür aber klare Zielvorgaben als Basis der Zusammenarbeit fordert.
Friseurunternehmer sollten die Ressource Schule nutzen. Die Jugendlichen verfügen zum Teil über erstaunliche Fähigkeiten, die über eine entsprechende Vorabbildung – siehe Auswahl der Azubis - hervorragend nutzbar ist. Dazu können sich Unternehmer zu Netzwerken zusammen schließen, um ihrem Vorhaben, der nachhaltigen und zukunftsorientierten Ausbildung im Friseurberuf entsprechenden Nachdruck zu verschaffen. Flächendeckende Qualifizierung ist dann möglich, wenn viele Unternehmer an die Tragfähigkeit des Netzwerk-Konzepts glauben. Das duale System muss durch solche Eigeninitiative gestärkt werden, sonst ändert sich in der Friseurausbildung nichts Wesentliches. Die Evolution der Ausbildungsinhalte hat nur dann einen Wert, wenn die Qualifikationen auch vermittelt werden.

Triale Ausbildung
Seit 13 Jahren bilden wir bei Gress Friseure trial aus. Trial bedeutet, die Jugendlichen durchlaufen eine sechsmonatige Qualifizierung bei einer privaten Friseurschule vor dem Einstieg in das Unternehmen. Nach dem Basisseminar sind die Azubis sofort in der Lage, hochwertige Dienstleistungen an anspruchsvollen Kunden zu erbringen. Am Ende des ersten Ausbildungsjahrs qualifizieren sie sich durch interne Leistungsprüfungen zum Junior-Stylisten, danach haben sie jedes halbe Jahr die Möglichkeit, sich durch entsprechende Leistungen als Stylist zu empfehlen. Unterstützt werden sie durch unser externes Coaching-Programm, das die Motivation zur ständigen Weiterentwicklung aufrecht hält. Ziel ist immer der Aufbau eines eigenen Kundenstamms.

Das BANG-Netzwerk – ein Beispiel
Das BANG-Ausbildungs-Netzwerk aus dem ostwestfälischen Metallgewerbe ist ein sehr erfolgreiches Beispiel, wie der triale Gedanke als Ergänzung zum dualen System erfolgreich eingesetzt werden kann. Bei BANG sind 103 ausbildende Unternehmen in sieben Vereinen zusammen geschlossen, die ein gemeinsames Ausbildungszentrum tragen. Dort werden die Jugendlichen für den sofortigen Einsatz im Unternehmen fit gemacht. Und nicht nur das: Das Netzwerk sorgt auch für die kontinuierliche Weiterbildung und Spezialisierung der Jugendlichen. Im Grunde genommen ist hier institutionalisiert, was wir in unserem Unternehmen in den vergangenen Jahren aus dem Bauch heraus aufgebaut haben.

FAN - Friseur-Ausbildungs-Netzwerk
Meine Idee zur Umsetzung des Netzwerkgedankens für den Friseurberuf heißt FAN. Die Unternehmen, die Mitarbeiter gut aus- und ständig weiterbilden, sind erfolgreich. Also macht ein Ausbildungs-Netzwerk von regional tätigen Friseurunternehmen schon deshalb Sinn, weil die Auszubildenden in den kommenden Jahren zur raren „Ware“ werden. Dass dabei die Leistung spürbar erhöht wird, ist ein automatischer Nebeneffekt.

Kontakt: peter.gress@gress.de

Kostenpflichtige Grundausbildung oder duales System?


Im Fachmagazin clips, Ausgabe 09.2009, erinnert sich Chefredakteurin Heidrun Barbie daran, dass das Problem mit der qualitativen Ausbildung schon vor 25 Jahren kontrovers diskutiert wurde. O-Ton aus ihrem Leitartikel „Lernt die Branche nicht dazu?“:
„Solche Aussagen kenne ich doch nur allzu gut – nicht aus aktuellen Gesprächen und Veröffentlichungen, nein, aus über 25 Jahren, die ich in der Friseurbranche arbeite!“
Daran sieht man, dass die Anstrengungen und Diskussionen der vergangenen Jahre weder in den Verbänden, den Kammern oder der Politik etwas bewegt haben.

Die Zahl der Auszubildenden ist mit rund 40 000 immer noch zu hoch für eine flächendeckend qualitativ gute Ausbildung. Dazu Heidrun Barbie weiter:
„Schlecht ausgebildet, mies bezahlt, können sie gar nicht dem Anspruch eines guten Friseurs gerecht werden, machen dafür aber allen auf Qualität und Image bedachten Salons das Leben, die Existenz schwer.“

Da ist was dran! Man könnte an einigen Schrauben drehen: Die Ausbildungsbeihilfe könnte drastisch erhöht werden .Der Grund dafür ist simpel: Auf etwas Teures passt man besser auf! Übertragen auf die Ausbilder sind die gezwungen, ihre Azubis so effektiv wie möglich auszubilden, damit sie Umsatz erarbeiten, die Wertschöpfung des Betriebes unterstützen und nicht nur Zureich- und Putzarbeit leisten. Die automatische Ausbildungsbefugnis von Meistern kann ausgesetzt werden. Wer als Meister ausbilden möchte, muss sich eine zusätzliche Ausbildungsbefähigung erarbeiten und sollte auf seine soziale Befähigung dafür getestet werden. Viele junge Meister können kaum Werte vermitteln, weil sie selber kaum welche haben.
Es gibt viele Ansatzpunkte und wenig Mut zur Änderung. Der Zentralverband muss laut eigener Aussage nivellieren. Leider in die falsche Richtung! Der ZV kann das Problem nicht aussitzen, der Druck wird steigen und eine Änderung erzwingen. Das wäre nicht das erste Mal, dass tradierte Strukturen die Kontrolle über die Veränderungen verlieren.

Haben Sie den drohenden Untergang der Musikindustrie noch in Erinnerung? Da wurde mit allen Mitteln versucht, ihren jahrzehntelang zementierten Status Quo gegen offensichtliche Änderungen zu verteidigen. Die Unternehmen haben ihre Kunden als Feinde behandelt und sind daran fast zerbrochen. Apple, branchenfremd und innovativ, hat vorgemacht, wie man mit der Erfüllung von Kundenwünschen Probleme lösen und Geld verdienen kann. iTunes ist heute die erfolgreichste Musik-Download-Plattform weltweit Da war der Zug für die Musikindustrie schon durch, die Blamage und der Imageschaden waren immens. Erholt hat sie sich bis heute nicht von dem Desaster.

Vor drei Jahren habe ich zum Thema Mobiltelefonie prophezeit, dass Apple mit dem iPhone den Mobilfunkmarkt aufmischt. Sie haben wieder auf den Kunden gehört,das Handy emotional aufgeladen und das mobile Netz für den Kunden sinnvoll gemacht. Dem träge gewordenen Marktführer Nokia haben sie ein empfindliches Stück vom Kuchen weggerissen. Kaum dass Nokia begriffen hat was passiert ist, launchte Apple den App-Store und ist mit über 65 000 Anwendungen für das iPhone wieder Spitzenreiter der Marktveränderung. Und Apple nagt weiter!
Google hat die Internetsuche vereinfacht. Nike fand Öko unsexy und hat sich gegen die Produktion eines „Abfall-Schuhs“ gewehrt. Der Markt war anderer Meinung. Der Schuh wurde trendy, der Schuh wird produziert. Facebook, flickr, Twitter, Blogs – traditionell denkende Unternehmen wären auf diese Art der Kommunikationsgestaltung gar nicht gekommen. Die Kunden wollen sie aber unbedingt. Wie die Unternehmen daraus Geld machen ist deren Problem, nicht das des Kunden.

Dem Druck des Marktes kann man sich auf Dauer nicht widersetzen. Die Friseurausbildung betreffend sind die qualitativ hochwertig arbeitenden und ausbildenden Friseure die Kunden der Kammern und des ZV. Ich stelle die Frage jetzt mal von dieser Seite: Wie lange werden sie sich noch gegen ihre Kunden stemmen können? Ich zitiere nochmals Heidrun Barbie:
„Die Branche selbst, ein Teil von ihr, schafft es, Ansehen und Qualität auf unterem Niveau zu halten, weil sie sich „schwarze Schafe“ heranzieht. Sie liefern dem Verbraucher schlechte Leistung, was es wiederum schwer macht, angemessene Preise für Friseurdienstleistungen durchzusetzen.“

Wenn die Zahl der Ausbildungsverträge reduziert wird, beispielsweise auf 20-25 000, dann führt das auf jeden Fall zu einer besseren individuellen Ausbildung. Diese Reduzierung ist aber nur möglich, wenn die Hürden für Ausbilder höher werden als sie es derzeit sind. Diejenigen Salons, die ihr Unternehmen mit der Beschäftigung von Azubis über Wasser halten, müssen halt alleine schauen wie sie zurecht kommen. Wie sie das schaffen ist deren Problem, dafür kann man nicht die gesamte Branche strafen.

Kontakt: peter.gress@gress.de

Samstag, 5. September 2009

Produkte werden durch Beziehungen ersetzt


Mit der Entwicklung des Internet zum Web 2.0 haben Konsumenten mehr Einfluss auf die Produkte die sie konsumieren wollen. Wohin sich dieser Ansatz für das Friseurgewerbe entwickelt muss noch abgewartet werden. Um die Hintergründe besser zu verstehen, empfiehlt sich die OTTO Group Trendstudie 2009: Die Zukunft des ethischen Konsums in Zusammenarbeit mit Trendbüro. In der Herausforderung 4: Von Produkten zu Beziehungen heißt es dazu folgendes:

"Ethischer Konsum muss Konsumenten und Stakeholder stärker integrieren."

Nur 60 % der Befragten denken, dass Unternehmen sich an den Bedürfnissen und Wünschen der Konsumenten orientieren. Um die Zufriedenheit der Konsumenten zu erhöhen und hnen relevantere Angebote machen zu können, müssen Konsumenten und andere Stakeholder von Unternehmen aktiver eingebunden werden. Je enger Konsumenten und Stakeholder mit Unternehmen zusammenarbeiten, desto wichtiger wird die Vertrauensfrage. Der Umgang mit persönlichen Daten ist ein zentraler Knackpunkt. 85 % der Befragten sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten. Hier sind vertrauensbildende Maßnahmen nötig."


Die Studie kann in voller Länge bei trendbuero.com downgeloadet werden.

Freitag, 4. September 2009

ES funkelt - Mitternachtsshopping in Esslingen


Am 12. September 2009 findet in Esslingen das Mitternachtsshopping-Event ES funkelt statt. An markanten Punkten der Stadt finden sich Lichtinstallationen, die eine wunderschöne Atmosphäre schaffen. Die Esslinger Händler gestalten die Fassaden ihrer Geschäfte, so auch wir bei Gress Friseure.

Unser Team steht von 18 bis 24 Uhr bereit für alle Services. Vor unserem Salon haben wir verschieden farbige Light-Cones stehen. Einige hundert Luftballons werden in der Hausfarbe angestrahlt, und wir bauen draußen zusätzlich eine Bar auf. Ich bin selbst gespannt, welche Drinks verkauft werden, bin mir aber sicher, dass sie schmecken. Die Vergangenheit hat diese Hoffnung bisher immer bestätigt.

Unsere Juniors, bestehen in dieser Nacht ihre bisher wichtigste Bewährungsprobe nach ihrer erfolgreich bestandenen internen Leistungsprüfung. Juniors-Kunden bezahlen - nicht nur in dieser Nacht - 25 Euro für Schnitt & Finish.

Esslingen hat sich in den vergangenen Jahren sehr gut entwickelt. Die City Initiative Esslingen hat viele neue Mitglieder gewonnen, die sich für eine attraktive Einkaufsstadt stark machen.

Die City Initiative Esslingen setzt sich ein für eine lebendige, attraktive und vitale Esslinger Innenstadt. Ursprünglich als Werbegemeinschaft engagierter Einzelhändler gegründet hat sich die "City" zur Interessensgemeinschaft aller Branchen und innerstädtischen Akteure entwickelt: Einzelhandel und Dienstleistung, Gastronomie und Hotellerie, Industrie und Handwerk, Immobilien, Medien und Kultur.

Das Portrait der City Initiative leist sich so:
"Mit 150 Mitgliedern repräsentiert die City Initiative zwei Drittel der innerstädtischen Verkaufsfläche und ist anerkannter Gesprächspartner von Stadt, Politik und Medien. Mit dem neu gegründeten City-Management ist eine unerlässliche Zentralstelle geschaffen worden, die den ehrenamtlichen Einsatz von Mitgliedern, Arbeitskreisen und Vorstand koordiniert."

Unser Kooperationspartner für die lange Einkaufsnacht ist die Buchhandlung H. Th. Schmidt in der Esslinger Bahnhofstraße. Jukia Spataro, unsere Meisterin, steht dort ab 18 Uhr mit dem "Gelben Stuhl" für Frisuren- und Make-up Beratungen zur Verfügung. Überall dort wo der "Gelbe Stuhl" steht, gibgt es Tipps und Tricks von Gress Friseure.

Wir freuen uns darauf, Sie in Esslingen zu begrüßen

Samstag, 29. August 2009

Frust mit der Berufsschule

Hier isser wieder, der Frust mit der Ausbildung! Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: ich habe keinen Frust mit den jungen Menschen, ich habe Frust mit der Berufsschule.

Für unser internes Gress Friseure-Ausbildungssystem liegt das Hauptproblem bei den Schulzeiten. Die Bedürfnisse unseres Betriebes und die Vorgaben der Schule gehen einfach nicht zusammen. Ein Beispiel: Im Juni 2009 bin ich persönlich in der Berufsschule vorstellig geworden. Ich muss 2009/2010 sieben Azubis im ersten und zweiten Ausbildungsjahr betriebsverträglich in den Klassen unterbringen. Das sah auf den ersten Blick auch schon mal ganz gut aus. Es hat keine paar Tage gedauert, dann wurden die Schulzeiten doch wieder verändert. Hatte ich im vergangenen Schuljahr jeden Freitag vier Auszubildenden in der Schule ist es im neuen Schuljahr wieder dasselbe.

Sie müssen folgendes wissen: unsere Azubis werden trial ausgebildet. Sechs Monate externe Ausbildung bei Keller the school sorgen dafür, dass sie alle hochwertigen Dienstleistungen, inklusive Haarschnitt, Finish und Styling, sofort nach Eintritt in den Salon ausgeführt werden können. Theoretisch!
Natürlich fehlt noch die Erfahrung, aber die Grundlage ist vorhanden. Die Eltern finanzieren die Schule vor, Gress Friseure bezahlt 60 Prozent der Bruttokosten im Laufe der verbleibenden Ausbildungszeit wieder an die Eltern zurück. Das macht im Schnitt rund 3800 Euro pro Azubi, mal sieben liegen wir bei rund 26.000 Euro Verpflichtungen. Logisch, dass sich das auch rechnen muss. Im Durchschnitt sind die Jugendlichen mit Schule, Urlaub, ÜBA,Krankheit durchschnittlich maximal drei Tage pro Woche im Salon. Dort sollen sie nicht nur Stylisten und Mastern zuarbeiten, sondern auch selber einen Kundenstamm aufbauen. Dafür bleibt bloß nicht mehr viel Zeit, denn der Umsatz des Unternehmens und die Begeisterung der Azubis darf darunter nicht leiden, er soll ja über diesen Weg wachsen. Und das System soll dafür sorgen, dass wir selber qualifizierten Nachwuchs "produzieren".

Mich ärgert es, wenn die Berufsschule immer mehr meiner Ausbildungszeit weg nimmt. Wenn ich eine Realschülerin einstelle, verkürzt sie auf zweieinhalb Jahre, wenn ich gar einen Gymnasiasten qualifizieren will, ist der meist nach zwei Jahren schon durch die Ausbildung gerast. Soll ich diese qualifizierte Gruppe künftig bei meinen Planungen außen vor lassen? Das kann ich gar nicht, denn die Hauptschule als Lieferant der Mehrzahl unserer Azubis wird in den nächsten Jahren stark austrocknen. Das ist nicht nur ein soziales und gesellschaftliches, sondern auch ein ernst zu nehmendes wirtschaftliches Problem für Handwerksbetriebe. Gress Friseure bleibt nichts anderes übrig, als die Ausbildungszeitverkürzungen nicht mehr zuzulassen. Das wird der neuen Azubi-Generation zwar nicht schmecken, aber das wirtschaftliche Interesse des Unternehmens hat Vorrang.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Zuhören ist der Schlüssel zum Erfolg

Was wollen Kunden? Wie viele sinnlose Erhebungen und Befragungen sind zu diesem Thema gemacht worden? Trillionen von Buchstaben, die in Schubladen verblassen. Und viele weitere werden folgen. Dabei ist es im Grunde ganz einfach: Kunden wollen Zuneigung und sie wollen ernst genommen werden!

Reaktionen anderer Menschen sind immer ein Spiegel des eigenen Verhaltens. Die meisten Unternehmen versuchen, ihre Kunden nach ihren Regeln zu gängeln. Sie diktieren Regeln die die Kunden nicht akzeptieren, sie sogar in vielen Fällen heraus fordern, Widerstand zu leisten. Reklamationen werden nicht ernst genommen, Fragen als lästig empfunden und an konstruktiver Kritik sind viele Unternehmen nicht interessiert. Anstatt die Kundenwünsche als Chance für Verbesserungen zu nutzen, werden sie abgetan und damit eine Chance zur Kommunikation mit Gegenverkehr versäumt. Kaum eine Unternehmung ist so innovativ und clever, dass ihr nahezu alles verziehen wird. Apple ist so ein Fall; die Produkte sind genau das was die Menschen brauchen wollen. Die meisten Unternehmen jedoch sind weit weniger genial, eher im Me-Too Bereich angesiedelt. Eigentlich haben die gar keine andere Chance als mit ihren Kunden sehr, sehr pfleglich umzugehen, weil die angebotenen Produkte überall in ähnlicher Art gekauft werden können. Die Zuwendung zum Kunden ist in diesem Fall entscheidend. Wer seine Kunden gut behandelt, nett ist und zuhört wird Erfolg haben. Die Qualität der Leistung oder der Produkte vorausgesetzt.

Vom Produkt Müsliriegel findet Google 106 000 Einträge. Wer liefert Was? listet 20 Hersteller. 20 Müsliriegel sollen so unterschiedlich sein, dass sie ein jeweils eigenständiges Image aufweisen sollen und eine unverwechselbare Wirkung haben? Na herzlichen Dank auch! Die Hersteller sagen, der Markt, also wir Verbraucher, braucht das Produkt. Hat jemand die Verbraucher gefragt? Nein.

Wir stehen in unserem Friseurunternehmen jeden Tag vor derselben Herausforderung. Sicher hören wir nicht immer gut genug zu, dazu sind wir Menschen mit allen Fehlern. Aber wir wollen unsere Kunden verstehen, mehr über ihre Wünsche wissen, Produkte kreieren die marktgerecht sind. Das Friseurgewerbe ist hoch kompetitiv. Jeder bietet prinzipiell dieselben Leistungen an, mancher ist besser als der Wettbewerber, der andere billiger. Aber es heißt immer Haare ab, Haare färben, Haare umformen, Haare stylen. Haare und Müsliriegel müssen vor derselbe Frage verkauft werden: Wie unterscheiden wir uns vom Mitbewerber? Es geht nur durch die Mitarbeiter, durch den menschlichen Faktor im Kundenkontakt. Klar, Marketing gehört auch dazu, Werbung muss geschaltet und die Website gepflegt werden. Viele Details spielen dem Unternehmen in die Hände. Aber nichts, rein gar nichts ist wichtiger als der achtungsvolle Kontakt von Mensch zu Mensch.

Inreressantes dazu bei Wirtschaftswandel.

Der gelbe Stuhl

Der gelbe Stuhl ist eine auf einen längeren Zeitraum ausgelegte Marketingkonzeption von Gress Friseure. Der gelbe Stuhl ist deshalb gelb, weil er auffallen soll. Er leuchtet im Sommer im Open-Air Betrieb und bringt im Herbst und Winter indoor einen Farbklecks in die Locations. Welche Grundidee haben wir mit dem gelben Stuhl?

Friseurdienstleistung müssen potentielle Neukunden visuell und haptisch erleben können. Eine Anzeige in der Tageszeitung nach dem Motto „Wir machen schöne Haarschnitte“ bringt in der Regel keine Resonanz. Eine Ausnahme ist die Preiswerbung, da hat der kostenorientierte Verbraucher eine Vergleichsmöglichkeit. Der trendaffine und experimentelle Kunde nimmt diese Werbung gar nicht wahr. Da Gress Friseure ein sehr hohes Preislevel hat, müssen wir die zu uns passenden Kunden mit nachhaltigen Aktionen angehen. Aber zurück zum gelben Stuhl...

Im Normalfall wird Leistung auf einer Leistungsschau, bei einer Verbrauchermesse, Hochzeitsmesse oder ähnlichem demonstriert. Den Besucherstrom können wir in diesem Fall nicht beeinflussen. Also, so unsere Überlegung, müssen wir dorthin wo die Kunden sind. Im Sommer bei schönem Wetter sind das Stadtfeste, Bürgerfeste, Kulturnächte, also Aktionstage jeder Art.
Im Herbst und Winter wählen wir Geschäfte in Esslingen aus, die mit uns eine passende Aktion durchführen. Beim Buchhändler abgestimmt auf spezielle Bücherreihen, beim Herrenausstatter auf Typberatung zum Thema Business, in der Boutique zum Thema Trend, beim Optiker Typologie – wenn die Idee einmal angesponnen ist und Kontakte zu Geschäftsleuten geknüpft sind, ergeben sich die weiteren Einsatzmöglichkeiten von ganz alleine.

Nun wäre dies nur der halbe Gag. Abrundend schicken wir einen Assistenten mit, der die Aktion mit einem einfachen Flip-Camcorder filmt. Der super einfach zu bedienen ist, dessen Funktionen sich auf an und aus und Zoom konzentrieren. Eine einfache Zusatzfunktion befindet sich auf dem eingebauten USB-Stick: ohne zusätzlichen Aufwand oder komplizierte Bearbeitung des Filmmaterials wandelt The Flip das Video ins mpeg4 Format um, das sich dann problemlos und sofort auf Youtube hoch laden lässt. Jeder Protagonist auf dem gelben Stuhl erhält von uns seine persönliche Video-URL, die sie/er per E-Mail an Familie, Freunde und Bekannt verschicken kann. Dass wir während der Aktion Informationsmaterial über unseren Salon verteilen versteht sich von selbst.

Gress Friseure bietet ständig Aktionen, Events und Kultur an. Je nach Programm verknüpfen wir das ausgegebene Informationsmaterial mit Preisvorteilen, Einladungen oder Rabatten auf den Erstbesuch. In vielen Fällen können wir mit unseren Kooperationspartnern zusätzliche Vorteile für Kunden verhandeln. Durch diese Vernetzung ergeben sich immer neue Synergieeffekte für die beteiligten Unternehmen.

Kontakt: peter.gress@gress.de

Dienstag, 23. Juni 2009

Ideenbank - „Mein erster Haarschnitt“

Marketing treibt das Geschäft an. Ausbilden kann nur, wessen Unternehmen läuft. Gutes Marketing funktioniert, durchschnittliches Immer-mehr-vom-gleichen-Marketing geht den Menschen auf die Nerven. Noch 'ne Wurfsendung?Wieder eine super-duper-Gutschein-Aktion oder ein Gewinnspiel mit sagenhaften Gewinnen? Das mag was für den Marketingmix eines Großen sein. Für die KMUs aber nicht! Hier zählen Ideen, witzige, skurrile, wilde und aberwitzige Ideen, die allerdings eines haben müssen: Einen Bezug zum Unternehmen.


Zum Beispiel: „Mein erster Haarschnitt“


Unser neueste Aktion ist der erste kostenlose Haarschnitt. Natürlich wäre es nicht witzig, nur kein Geld für den Haarschnitt zu verlangen. Wir fotografieren die Aktion während des Haarschnittes und drucken ein Bild aus, das den Titel „Mein erster Haarschnitt“ trägt. Eine der abgeschnittenen Locken oder Strähnen bewahren wir in einem Zellglasbeutelchen auf, schön mit einem Bastbändelchen zugebunden. Das Beutelchen kleben wir auf eine extra für diese Aktion gedruckte Karte, stecken es zusammen mit dem Bild in einem Gress Friseure Umschlag und überreichen es der Mama. Sie kann nun das gesamte Konstrukt in das Kinderalbum kleben, oder die einzelnen Teile nach freiem Gusto verwenden.

Mit dieser Aktion verdienen wir kein Geld, aber wir platzieren uns als sympathisches Unternehmen. Mama und Papa durchschauen das avisierte Ziel, sie zu Kunden zu machen, aber sie akzeptieren es, weil wir ihrem Kind etwas Gutes tun. Aktionen um und mit Kindern setzen Emotionen frei, die wiederum für eine stärkere Bindung ans Unternehmen sorgen.

Mittwoch, 17. Juni 2009

FAN – Friseur-Ausbildungs-Netzwerk

Die Basis nachhaltigen Wirtschaftens sind Menschen. Als Konsumenten sind sie der Markt, als Kritiker gestalten sie den Markt und als Teil von Wertschöpfungsketten produzieren sie Waren und Dienstleistungen für den Markt. Haben Konsumenten Geld, haben Unternehmen einen Markt, haben sie keines, haben Unternehmen Schwierigkeiten.

Sylviculture oeconomica
In der Forstwirtschaft hat sich, ab der Veröffentlichung Hans Carl von Carlowitz’ „Sylvicultura oeconomica“ im Jahr 1713, nachhaltiges wirtschaften durchgesetzt. Hat man davor planlos abgeholzt, um Schiffe zu bauen oder Schmelzöfen zu befeuern, wurde ab diesem Zeitpunkt nur geschlagen, was andernorts wieder aufgeforstet wurde. Deshalb haben wir heute noch genügend Wald. Die Quantität der Ausbildungsverträge ist der Tod der Ausbildungsqualität, im Falle der Friseurausbildung dreht sich dieses Gesetz um. Zu viele schlecht ausgebildete junge Friseure sind vernichtetes Unternehmenskapital. Sie erweitern die Schattenwirtschaft, und ziehen so Geld aus dem offiziellen Kreislauf, das die betriebswirtschaftlich arbeitenden Friseurunternehmen dringend brauchen könnten. Aber, wie bereits in einem früheren Artikel gesagt, sind die Friseure an diesem Umstand selber schuld.

Die Situation
In den meisten Friseurbetrieben arbeiten Chefs und Gesellen Vollzeit an Kunden. Die Ausbildung der Azubis läuft nebenher. Da hat keiner Zeit, sich neben den Azubi zu stellen und ihm beizubringen, was er wissen muss, um ihn/sie so schnell wie möglich am Kunden arbeiten lassen zu können. Dabei kann man diesen Chefs gar keine böse Absicht unterstellen, sie können es nur gar nicht anders organisieren. Der Wille ist grundsätzlich da, aber die psychische und physische Belastungsgrenze ist durch den permanenten Druck im Salon sehr schnell erreicht. Ist schon keine Zeit für die fachliche Ausbildung vorhanden, verschärft sich die Situation noch bei der oft fehlenden Sozialkompetenz der Jugendlichen. Für die bewusste Schulung der weichen Faktoren wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und die Grundzüge einer kompetenten Kommunikation mit Kunden und Kollegen fehlt ganz einfach die Zeit im Salon.

Ausbildungs-Netzwerke können helfen
Vor dem Hintergrund dieser Problematik gibt es den Weg gemeinsamer Aktionen von ausbildungswilligen Unternehmern: die Bildung von lokalen oder regionalen Ausbildungs-Netzwerken kann helfen, die fachliche Qualität und die soziale Kompetenz der Auszubildenden zu erhöhen. Die zentrale Grundbildung in Fachtheorie und Praxis, sowie die Schulung der sozialen Kompetenz in einem kontinuierlichen Ablauf sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu kompetenten Auszubildenden. Und Kompetenz müsse sie alle beweisen wenn sie auf Dauer in ihrem Beruf Erfolg haben wollen. Ein Netzwerk greift auf das Wissen und Können von vielen Unternehmen zu, und das macht die Ausbildung effektiv.

Freitag, 5. Juni 2009

Triale Ausbildung – funktioniert das?

Ja, es funktioniert! Fachliche Friseur-Grundbildung vorab in konzentrierter Form schafft leistungsfähigere Mitarbeiter. Details zum möglichen Aufbau trialer Ausbildung in der Friseurbranche finden Sie in diesem Artikel: Karriereperspektiven oder doch bloß Putzamsel und Turbo-Lavamat?

Fehlerkultur und Leistungskontrolle im Unternehmen
Die Auszubildenden ZU frei an Kunden arbeiten zu lassen hat sich in den vergangenen Jahren nicht bewährt. Permanente Leistungskontrolle ist immens wichtig. Ausbilder brauchen aber Fingerspitzengefühl, damit die Kontrolle nicht als Gängelung empfunden wird. Es ist ein Element der Entwicklung, dass nur der lernt, der Fehler macht. Da jeder Lernende Fehler macht, muss er sie auch machen dürfen. Durch Fehler lernt man, dieses alte Sprichwort bleibt immer topaktuell. Es braucht eine hohe Fehlerkultur im Unternehmen, die durch schnell und sicher wachsende Leistung untermauert werden muss.

Unternehmen müssen den Auszubildenden klar machen, dass sie angetreten sind, um Kundenwünsche zu erfüllen. Was gehört zu diesen Kundenwünschen? Kunden wollen wahrgenommen werden! Gehen Sie in ein Unternehmen ihrer Wahl einkaufen. In vielen Fällen werden sie nicht wahrgenommen, sondern ignoriert. Hoffentlich werden sie Berufene finden, die auf sie zukommen, ihnen signalisieren, dass sie als Kunde gerne gesehen sind; die sich bemühen, ihnen alle ihre Wünsche über eine fundierte Beratung und vor allem zuhören zu erfüllen. Berufene sind freundlich und zuvorkommend, ohne aber devot zu sein. Devot war gestern, Kunden schätzen Gesprächspartner auf derselben Augenhöhe. In den allermeisten Fällen werden sie von den Egalos bedient, die ihren Job machen, ihnen aber ansonsten kein großes Interesse entgegen bringen. Die Innerlich Gekündigten gibt es leider auch. Ich schätze ihre Zahl genau so hoch ein, wie die der Berufenen (für die Friseurbranche hier Details einer Untersuchung). Unternehmer können gerne wollen, dass der Anteil der Berufenen höher wird, einfach wird das aber nicht. Mit einer solchen, nämlich nachhaltigen, Maßnahme müsste viel früher begonnen werden als in der Ausbildung. Hier sind Familie und Schule gefragt, wobei de Schwerpunkt auf der Familie liegt. Die Schule kann nur düngen was in der Familie gesät wurde. An der Ernte müssen die Mitarbeiter selbst interessiert sein. Diesen Impuls kann niemand sonst auslösen.

Viele Unternehmer und Führungskräfte winken mit der Motivationskeule. Wer nicht von alleine will, wird motiviert! Basta! Ungut, denn motiviert ist sogar der faulste und unfreundlichste Mitarbeiter: er will halt unfreundlich und faul sein.
Ralf Nemeczek hat dafür ein schönes Bild: „Wer mit dem falschen Schläger auf dem falschen Spielfeld steht, kann niemals Höchstleistung bringen.“ Hüten Sie sich deshalb davor, Menschen in ihr Unternehmen einzustellen, die nicht ihren Qualifikationsansprüchen entsprechen. Sie können sie nicht passend machen. In diesem Fall geht das Runde nicht ins Eckige.

Triale Ausbildung im Netzwerk

In der letzten Marktlücke habe ich folgenden Satz gelesen: Quantität ist der Feind der Qualität. Also nehme ich den Faden meiner Aussage „Warum klopft man sich die Schultern...“ wieder auf. Wird diese Gesetzmäßigkeit bei der Friseurausbildung außer Kraft gesetzt? Ich plädiere wieder einmal für die Überarbeitung der dualen Ausbildung. Duale Ausbildung ist grundsätzlich gut. Praxis und Schule müssen sich ergänzen. Die Ausbildung zu wirklich guten Fachkräften kann aber heute weder der Fachlehrer, noch der Chef eines Einzelunternehmens garantieren. Der eine nicht, weil er zu weit vom Markt entfernt ist, der andere, weil er die Zeit dazu nicht hat. Der Markt verlangt nach hoher fachlicher Qualität, darüber sind sich alle Friseure einig. Deshalb müssen für die kleinen Betriebe Möglichkeiten gefunden werden, die Ausbildung extern zu verlegen. Ein Ausbildungsnetzwerk kann hier helfen. Die Grundlage dazu heißt triale Ausbildung.

Die triale Ausbildung stellt dem regulären Ausbildungsverhältnis eine externe Grundausbildung voran. Diese kann zwischen 12 und 24 Wochen dauern. In dieser Zeit legen die Azubis die Grundlage für die weitere Ausbildung im Salon und in der Schule. Die 12-wöchige Grundausbildung umfasst Training für Strähnen-, Dauerwellen- und Stylingtechniken. In der 24-wöchigen Grundlagenvermittlung sind die Basishaarschnitte enthalten. Der Unternehmer kann mit internen Trainingseinheiten und externen weiterführenden Seminaren seine Auszubildenden leistungsgerecht entwickeln. Das kann bis zu einer individuellen Spezialisierung führen, die eine besondere Begabung eines Auszubildenden ausformt.

Die triale Ausbildung macht die Jugendlichen schneller im Salon einsetzbar. Sie können mit sehr geringer Einarbeitungszeit hochwertige Dienstleistungen an Kunden übernehmen, die dem Unternehmen eine bessere Auslastung und damit höheren Umsatz und Gewinn ermöglicht. Im Gegenzug schafft das Unternehmen einen Pool von potentiellen Nachwuchsfriseurinnen und -friseuren, die bei einem Mitarbeiterwechsel als qualifizierte Mitarbeiter eingesetzt werden können. Darüber hinaus trifft das Schneeflocken-Prinzip auf diese Qualitätsausbildung zu: wenn viele Unternehmen so ausbilden, stehen allen Unternehmen bessere Mitarbeiter zur Verfügung. Denken Sie in die Zukunft, denn irgendwann braucht auch Ihr Unternehmen unvermittelt qualifizierte Mitarbeiter.

Donnerstag, 14. Mai 2009

Friseure können mehr als nur Haare ab


Mittlerweile gibt es sehr viele Wettbewerbe, die sich nicht nur an technisch machbarem messen, sondern die Kreativität im Tagesgeschäft fördern. Einer der interessantesten Contests in Deutschland ist der German Hairdressing Award, initiiert von TOP HAIR International, der auflagenstärksten deutschen Friseurpublikation und Schwarzkopf. Im Jahr 2008 wurde der German Hairdressing Award zum sechsten Mal verliehen. Preise werden in den Kategorien Newcomer, Avantgarde, Herren, Damen Nord, Damen Süd, Damen West, Damen Ost, Presse, Session Stylst, Publikum und Hall of Fame vergeben.

Für hunderte von Friseuren ist der Award das jährliche Highlight, auf das sich die ganze Kreativität konzentriert. Die Krone des Hairdresser of the Year oder wenigstens einen der Kategorientitel zu gewinnen, motiviert junge Friseurinnen und Friseure zu ungeahnten Leistungen. Wer an diesem Contest teilnimmt, hat eine der wichtigsten Schwellen zum Erfolg genommen: an sich zu glauben und etwas zu tun, anstatt nur zu reden. Das sind die Friseure, die wir brauchen. Keine Labertaschen, die gerne dies und das machen wollen, sondern zielgerichtete jungen Menschen, die sich verwirklichen und der Szene ihren Stempel aufdrücken wollen.

Leider ist de deutsche Markt mittlerweile inflationär überschwemmt von herstellergebundenen Wettbewerben. Das mindert den Wert dieses wirklich großartigen Awards, an dem nicht nur Schwarzkopf verbundene Friseure teilnehmen können, denn der German Heirdressing Award steht allen Friseuren offen, völlig egal ob sie mit L’Oreal, Aveda, Wella, Paul Mitchell oder anderen zusammen arbeiten. Mehr Geschlossenheit der haarkosmetischen Industrie ist in diesem Fall wünschenswert, damit ein wirklich schlagkräftiges Marketinginstrument zustande kommt. Das würde allen anhängenden Lieferanten und Dienstleistern helfen und es könnte das Image der Friseure wesentlich verbessern. Vor allem wäre es eine tolle Gelegenheit für voraus denkende Ausbilder und Chefs, ihre talentierten Mitarbeiter zu fördern und mit der Teilnahme am German Hairdressing Award für herausragende Leistungen im Unternehmen zu belohnen.

Deshalb mein Aufruf an die gesamte haarkosmetische Industrie: Macht den German Hairdressing Award gemeinsam zu einem Schwergewicht in Deutschland!

Mittwoch, 13. Mai 2009

Karriereperspektiven als Friseur oder doch bloß Putzamsel und Turbo-Lavamat?



Rund 40.000 Auszubildende arbeiten im deutschen Friseurhandwerk, die Gesamtbeschäftigungszahl beträgt rund 250.000 Mitarbeiter in rund 76.000 Friseurunternehmen. Der offizielle Gesamtumsatz der Branche liegt mit etwas über fünf Milliarden Euro deutlich niedriger als die Schattenarbeitsumsätze - Schwarzarbeit und andere steuerfreie Umsätze eingerechnet - mit sechs Milliarden Euro (Schätzung). 20 Prozent der Friseurbetriebe sind steuerbefreite Kleinstunternehmen mit angeblich nicht mehr als 17.500 Euro Jahresumsatz (Quelle: Marktlücke, 36. Jhrg., 05-2009). Wer’s glaubt, wird selig!

Politik und Verband
Verbandsspitzen und die Politik klopfen sich gegenseitig auf die Schultern, weil überdurchschnittlich viele Jugendliche im Friseurhandwerk ausgebildet werden. Allerdings ist anzumerken, dass runde 70 Prozent aller Auszubildenden im Friseurhandwerk nach fünf Jahren gar nicht mehr zur Verfügung stehen, weil sie aus dem Beruf ausgeschieden sind. An was liegt das?

Zeitfaktor im Betrieb
Betrachten wir den Zeitfaktor in einem durchschnittlich großen Friseurbetrieb. Der Chef und drei Gesellen und ein oder zwei Auszubildende bilden ein Team. Damit der Chef die Angestellten bezahlen kann und selber Geld zum leben hat, muss tagtäglich rangeklotzt werden. Die Arbeit an den Kunden verhindert aber gleichzeitig die gezielte Grundausbildung der Azubis. Zwar hat mal das eine oder andere Teammitglied zwischendurch Zeit, dem Azubis etwas zu zeigen, aber kontinuierlich läuft da einfach aus Zeitgründen nichts. Die Folge ist, dass die Mehrzahl der jährlich in Deutschland geprüften Friseur- Auszubildenden, als Gesellen den hohen Kundenansprüchen nicht genügen. Die Folge davon: sie scheiden aus dem Beruf aus.

Quantität der Ausbildung
Was haben Politik und der Verband nun davon, dass sich gegenseitig bezüglich der Quantität der Ausbildungsverhältnisse gelobt wird? Nun, für die Politik hat sich die Quote der Ausbildungsverhältnisse erhöht, aber die Friseure haben sich damit keinen Gefallen getan. Je mehr schlecht ausgebildete Friseurinnen und Friseure es gibt, desto mehr arbeitslose Friseure gibt es, desto höher fällt der Umsatz der Schattenwirtschaft aus, beziehungsweise nehmen die steuerbefreiten Kleinunternehmen weiter zu. Das Problem ist hausgemacht!

Qualifizierte Fachkräfte
Ein Auszug aus einer Pressemitteilung des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks: „Qualifizierte Fachkräfte sind eine unentbehrliche Ressource für den unternehmerischen Erfolg im Friseurhandwerk. Denn hier werden keine standardisierten Produkte angeboten, sondern kundengerecht individualisierte Dienstleistungen.“
Was heißt das jetzt in der Folge für die Ausbildung? Offensichtlich sollen gut ausgebildete Fachkräfte das Überleben des Friseurgewerbes gewährleisten. Da stellt sich doch die Frage: Warum sorgt man dann nicht für die benötigte Qualität und stellt die Quantität der Ausbildungsverträge in den Vordergrund?

Willkommen bei TalentBooster!

Konstruktive Feedbacks werden gerne gehört.

Peter Gress


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