Mittwoch, 17. Juni 2009

FAN – Friseur-Ausbildungs-Netzwerk

Die Basis nachhaltigen Wirtschaftens sind Menschen. Als Konsumenten sind sie der Markt, als Kritiker gestalten sie den Markt und als Teil von Wertschöpfungsketten produzieren sie Waren und Dienstleistungen für den Markt. Haben Konsumenten Geld, haben Unternehmen einen Markt, haben sie keines, haben Unternehmen Schwierigkeiten.

Sylviculture oeconomica
In der Forstwirtschaft hat sich, ab der Veröffentlichung Hans Carl von Carlowitz’ „Sylvicultura oeconomica“ im Jahr 1713, nachhaltiges wirtschaften durchgesetzt. Hat man davor planlos abgeholzt, um Schiffe zu bauen oder Schmelzöfen zu befeuern, wurde ab diesem Zeitpunkt nur geschlagen, was andernorts wieder aufgeforstet wurde. Deshalb haben wir heute noch genügend Wald. Die Quantität der Ausbildungsverträge ist der Tod der Ausbildungsqualität, im Falle der Friseurausbildung dreht sich dieses Gesetz um. Zu viele schlecht ausgebildete junge Friseure sind vernichtetes Unternehmenskapital. Sie erweitern die Schattenwirtschaft, und ziehen so Geld aus dem offiziellen Kreislauf, das die betriebswirtschaftlich arbeitenden Friseurunternehmen dringend brauchen könnten. Aber, wie bereits in einem früheren Artikel gesagt, sind die Friseure an diesem Umstand selber schuld.

Die Situation
In den meisten Friseurbetrieben arbeiten Chefs und Gesellen Vollzeit an Kunden. Die Ausbildung der Azubis läuft nebenher. Da hat keiner Zeit, sich neben den Azubi zu stellen und ihm beizubringen, was er wissen muss, um ihn/sie so schnell wie möglich am Kunden arbeiten lassen zu können. Dabei kann man diesen Chefs gar keine böse Absicht unterstellen, sie können es nur gar nicht anders organisieren. Der Wille ist grundsätzlich da, aber die psychische und physische Belastungsgrenze ist durch den permanenten Druck im Salon sehr schnell erreicht. Ist schon keine Zeit für die fachliche Ausbildung vorhanden, verschärft sich die Situation noch bei der oft fehlenden Sozialkompetenz der Jugendlichen. Für die bewusste Schulung der weichen Faktoren wie Freundlichkeit, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft und die Grundzüge einer kompetenten Kommunikation mit Kunden und Kollegen fehlt ganz einfach die Zeit im Salon.

Ausbildungs-Netzwerke können helfen
Vor dem Hintergrund dieser Problematik gibt es den Weg gemeinsamer Aktionen von ausbildungswilligen Unternehmern: die Bildung von lokalen oder regionalen Ausbildungs-Netzwerken kann helfen, die fachliche Qualität und die soziale Kompetenz der Auszubildenden zu erhöhen. Die zentrale Grundbildung in Fachtheorie und Praxis, sowie die Schulung der sozialen Kompetenz in einem kontinuierlichen Ablauf sind die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu kompetenten Auszubildenden. Und Kompetenz müsse sie alle beweisen wenn sie auf Dauer in ihrem Beruf Erfolg haben wollen. Ein Netzwerk greift auf das Wissen und Können von vielen Unternehmen zu, und das macht die Ausbildung effektiv.

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Peter Gress


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