Freitag, 5. Juni 2009

Triale Ausbildung im Netzwerk

In der letzten Marktlücke habe ich folgenden Satz gelesen: Quantität ist der Feind der Qualität. Also nehme ich den Faden meiner Aussage „Warum klopft man sich die Schultern...“ wieder auf. Wird diese Gesetzmäßigkeit bei der Friseurausbildung außer Kraft gesetzt? Ich plädiere wieder einmal für die Überarbeitung der dualen Ausbildung. Duale Ausbildung ist grundsätzlich gut. Praxis und Schule müssen sich ergänzen. Die Ausbildung zu wirklich guten Fachkräften kann aber heute weder der Fachlehrer, noch der Chef eines Einzelunternehmens garantieren. Der eine nicht, weil er zu weit vom Markt entfernt ist, der andere, weil er die Zeit dazu nicht hat. Der Markt verlangt nach hoher fachlicher Qualität, darüber sind sich alle Friseure einig. Deshalb müssen für die kleinen Betriebe Möglichkeiten gefunden werden, die Ausbildung extern zu verlegen. Ein Ausbildungsnetzwerk kann hier helfen. Die Grundlage dazu heißt triale Ausbildung.

Die triale Ausbildung stellt dem regulären Ausbildungsverhältnis eine externe Grundausbildung voran. Diese kann zwischen 12 und 24 Wochen dauern. In dieser Zeit legen die Azubis die Grundlage für die weitere Ausbildung im Salon und in der Schule. Die 12-wöchige Grundausbildung umfasst Training für Strähnen-, Dauerwellen- und Stylingtechniken. In der 24-wöchigen Grundlagenvermittlung sind die Basishaarschnitte enthalten. Der Unternehmer kann mit internen Trainingseinheiten und externen weiterführenden Seminaren seine Auszubildenden leistungsgerecht entwickeln. Das kann bis zu einer individuellen Spezialisierung führen, die eine besondere Begabung eines Auszubildenden ausformt.

Die triale Ausbildung macht die Jugendlichen schneller im Salon einsetzbar. Sie können mit sehr geringer Einarbeitungszeit hochwertige Dienstleistungen an Kunden übernehmen, die dem Unternehmen eine bessere Auslastung und damit höheren Umsatz und Gewinn ermöglicht. Im Gegenzug schafft das Unternehmen einen Pool von potentiellen Nachwuchsfriseurinnen und -friseuren, die bei einem Mitarbeiterwechsel als qualifizierte Mitarbeiter eingesetzt werden können. Darüber hinaus trifft das Schneeflocken-Prinzip auf diese Qualitätsausbildung zu: wenn viele Unternehmen so ausbilden, stehen allen Unternehmen bessere Mitarbeiter zur Verfügung. Denken Sie in die Zukunft, denn irgendwann braucht auch Ihr Unternehmen unvermittelt qualifizierte Mitarbeiter.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Willkommen bei TalentBooster!

Konstruktive Feedbacks werden gerne gehört.

Peter Gress


Twitter Updates

    follow me on Twitter

    Follower