Mittwoch, 1. Dezember 2010

Positive Energiebilanz in Friseurunternehmen

Alle Primärenergien im Friseurbetrieb sind teuer: Gas, Strom, Wasser und Abwasser. Mit schöner Regelmäßigkeit steigen die Preise, was nicht nur mit der Gewinnsucht der Unternehmen zu tun hat. Die staatliche Gewährung von Subventionen für regenerative Energien und die Zwangsabnahmegebühren für privat erzeugten Grünstrom bezahlen wir über die nächsten Jahrzehnte verteilt mit. Nun, wie auch immer, die Preise steigen und unsere Kunden sind nicht erbaut über deren Umlegung auf unsere Dienstleistungspreise. Irgendwie aber müssen Energiekosten umgelegt und gleichzeitig eingespart werden. Mit der Einsparung ist das so eine Sache, denn Gewohnheiten von Mitarbeitern zu durchbrechen ist schwierig. Trotzdem kann man einiges tun.

Gegenmaßnahmen Wasser

Wir haben an allen Wasserhähnen Sparperlatoren eingebaut und zusätzlich an jeder Mischbatterie den Wasserdurchlauf gedrosselt. Ziel war es, den Wasserverbrauch an den Waschbecken um ein Drittel auf bis zur Hälfte zu senken. Durch den hohen Haarfarbenanteil ist unser Wasserverbrauch zwangsläufig hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass der farbige Schaum während des Waschprozesses an der Stirn, den Ohren und im Nacken immer wieder mit beiden Händen nach hinten, bzw. oben gestrichen werden muss. Während dieser Tätigkeit steckt der Hahn in seiner Vorrichtung und das Wasser läuft ungenutzt in den Ausguss. Da wir den flüssigen Arbeitsablauf nicht durch ständiges Wasser zu, Wasser auf unterbrechen können, gibt es nur die Lösung der Durchlaufreduzierung.

Beim Hände waschen reicht ein Durchfluss von 5-6 Litern vollkommen aus, regulär fließen aber bis zu 15 Litern durch die ungedrosselte Leitung. Also: An alle regelmäßig und oft verwendeten Hähne Sparperlatoren montieren und den Durchfluss drosseln. Sparpotential sehr hoch!!!

Gegenmaßnahmen Strom

Das gesamte Gerätearsenal muss einer permanenten Durchsicht unterzogen werden. Es braucht beispielsweise keine Powerbläser mit 2000 und mehr Watt. Wenn das Gebläse ordentlich Luft zieht, reicht eine Leistung von 1600 jederzeit aus. Wichtig vor dem Fönen ist es, die Haare richtig gut anzutrocknen, damit während des Fönprozesses nicht die meiste Zeit, und damit die meiste Energie, auf die Vortrocknung fällt. Weiterhin spart es eine Menge Energie, wenn der Fön während dem Abteilen der nächsten Passeés ausgeschaltet wird. Daran gewöhnt man sich schnell, man muss es sich nur bewusst machen.

Glätteisen heizen heute so schnell, dass sie keine lange Vorlaufzeit mehr brauchen. Neue Technologien helfen hier Strom sparen, sofern man den Vorteil nicht dadurch eliminiert, dass man das Teil nach der Nutzung einfach weiterheizen lässt. Alle aus der Kreidezeit stammenden Stromgeräte wie heizbare Lockenwicklerbatterien, Lockenstäbe, elektrische Fönbürsten sollten Sie aussortieren und durch neue Technologien ersetzen.

Wäschetrockner, Waschmaschine und Kühlschrank sind, sofern die Geräte angejahrt sind, heftige Stromfresser. Ein seriöser Händler kann Ihnen heute für jedes Gerät eine Energiebilanz vorlegen, und es lohnt sich auf jeden Fall, die Anschaffung neuer, stromsparender Geräte zu überlegen.

Nachdem die EU der Glühlampe den Todesstoß versetzt hat und wir uns mit quecksilberhaltigen Stromsparlampen herumschlagen müssen, bleiben für den Einsatz dauerhaft nur noch LEDs übrig. In einer vernünftigen Kombination mit Farblicht kann diese Technologie hervorragend in einem Friseursalon eingesetzt werden. Sie verbrauchen praktisch keinen Strom, produzieren keine Wärme, sehen toll aus und sie sind durch digitale Steuerungsmöglichkeiten sogar für schauwerbegestalterische Zwecke einsetzbar. Darüber werde ich mich in einem gesonderten Post zu Wort melden

Gegenmassnahmen Gas

Unsere Heizung stellt sich in der Nacht automatisch auf 20 Grad Celsius zurück. Am Morgen wählen wir im Winter je nach Außentemperatur eine Erhöhung oder belassen die Innentemperatur bei den voreingestellten 20 Grad. Über die Thermostaten an den Heizkörpern ist eine Feinregulierung jederzeit möglich. Prinzipiell muss nur am Morgen, wenn das Geschäft anläuft, auch mehr Heizung sein. Sobald der Betrieb läuft, Menschen im Raum sind und die Föne permanent laufen lässt sich die Temperatur problemlos um ein oder zwei Grad reduzieren. Wenn das Geschäft wieder ruhiger wird kann man wieder eine Erhöhung vornehmen.

Heute bin ich an dem Punkt angelangt, an dem ich meine Großmutter wieder höre: "Hast Du das Licht ausgemacht?", "Hast Du die Heizung runter gedreht?" So sehr mir das früher auf die Nerven ging, so intensiv denke ich bei den steigenden Kosten darüber nach, was ich denn Tag für Tag mit wenigen Handgriffen und so gut wie keiner Einschränkung meiner Lebensqualität zum Energiesparen dazu tun kann. Mit gefallen die Spargel in der Landschaft nicht, ich mag keine Atomkraftwerke und ich halte die Forcierung der Stromautos für eine grandiose Sackgasse, und auch dem Silizium zugefügten Arsenmengen mag ich nicht leiden. Wenn man die Spargel nicht mehr braucht wird sie keiner mehr abbauen, Atommüll belastet Tausende von Generationen und Arsen tut keinem lebenden Organismus gut. Da ich dagegen kaum etwas tun kann (außer demonstrieren) muss ich in meinem persönlichen Umfeld halt so viel wie möglich Energie einsparen.

Willkommen bei TalentBooster!

Konstruktive Feedbacks werden gerne gehört.

Peter Gress


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